Gesetze: EG
Art. 43EG
Art. 48AEUV
Art. 49AEUV
Art. 54DBA Frankreich Art. 2 Abs. 1 Nr.
7DBA Frankreich
Art. 4 Abs. 1DBA Frankreich Art. 20 Abs. 1 Buchst.
a
Keine „Finalität” ausländischer
Betriebsstättenverluste trotz zeitlich begrenzten Verlustvortrags im
Betriebsstättenstaat
Leitsatz
1. Der Senat hält auch für Art. 4 Abs. 1
Satz 2 i.V.m. Art. 20 Abs. 1 Buchst. a DBA-Frankreich daran
fest, dass Deutschland für Verluste, die ein in Deutschland
ansässiges Unternehmen in seiner in Frankreich belegenen
Betriebsstätte erwirtschaftet, kein Besteuerungsrecht hat (ständige
Rechtsprechung).
2. Ein Verlustabzug kommt abweichend davon aus Gründen des
Gemeinschaftsrechts nur ausnahmsweise in Betracht, sofern und soweit der
Steuerpflichtige nachweist, dass die Verluste im Quellenstaat steuerlich unter
keinen Umständen anderweitig verwertbar sind (sog. finale Verluste,
Anschluss an „Lidl
Belgium”, Slg. 2008, I-3601, BStBl II 2009, 692). An einer derartigen
„Finalität” fehlt es, wenn der Betriebsstättenstaat nur
einen zeitlich begrenzten Vortrag von Verlusten zulässt (Anschluss an
„Krankenheim Ruhesitz am
Wannsee-Seniorenheimstatt”, Slg. 2008,
I-8061).
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2010 II Seite 1065 BFH/NV 2010 S. 1742 Nr. 9 BFH/PR 2010 S. 407 Nr. 10 BStBl II 2010 S. 1065 Nr. 21 DB 2010 S. 1731 Nr. 32 DStRE 2010 S. 1059 Nr. 17 EStB 2010 S. 366 Nr. 10 FR 2010 S. 901 Nr. 19 GStB 2011 S. 6 Nr. 1 GmbH-StB 2010 S. 256 Nr. 9 GmbHR 2010 S. 1001 Nr. 18 HFR 2010 S. 1143 Nr. 11 IStR 2010 S. 670 Nr. 17 NWB-Eilnachricht Nr. 33/2010 S. 2594 RIW 2010 S. 816 Nr. 11 StB 2010 S. 301 Nr. 9 StuB-Bilanzreport Nr. 17/2010 S. 681 KAAAD-48036