Erwerbsvorgang auf gesellschaftsvertraglicher Grundlage
Leitsatz
1. Wird im Zusammenhang mit der Auflösung einer GbR das
Gesamthandsvermögen ohne Auseinandersetzung unter den Gesellschaftern auf
eine andere GbR übertragen, beruht der Erwerb der anderen GbR auch dann
nicht auf gesellschaftsvertraglicher Grundlage i.S. des § 8
Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Alt. 3 GrEStG, wenn an beiden GbR
dieselben Gesellschafter beteiligt sind.
2. Ebenso wie bei einem Kaufvertrag, durch den ein Anspruch auf
Übereignung eines Grundstücks begründet wird, ist auch beim
Erwerb eines Übereignungsanspruchs mittels Abtretung für die
Höhe der Gegenleistung entscheidend, in welchem tatsächlichen,
möglicherweise auch erst zukünftig herzustellenden Zustand der
Erwerber das Grundstück erhalten soll, d.h. in welchem tatsächlichen
Zustand das Grundstück Gegenstand des Erwerbsvorgangs
ist.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2012 II Seite 295 BB 2011 S. 1493 Nr. 24 BB 2011 S. 1896 Nr. 31 BFH/NV 2011 S. 1254 Nr. 7 BFH/PR 2011 S. 323 Nr. 8 BStBl II 2012 S. 295 Nr. 7 DB 2011 S. 1559 Nr. 28 DB 2011 S. 6 Nr. 23 DStR 2011 S. 1081 Nr. 23 DStRE 2011 S. 846 Nr. 13 DStZ 2011 S. 545 Nr. 15 EStB 2011 S. 256 Nr. 7 GStB 2011 S. 35 Nr. 9 HFR 2011 S. 872 Nr. 8 KÖSDI 2011 S. 17505 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 24/2011 S. 2021 StB 2011 S. 221 Nr. 7 StBW 2011 S. 786 Nr. 17 WAAAD-84758