Erlass eines Berichtigungsbescheids in verjährter
Zeit
Leitsatz
1. Ein Berichtigungsbescheid nach § 129 AO, durch den ein
in verjährter Zeit ergangener, unter einer offenbaren Unrichtigkeit
leidender Gewerbesteuermessbescheid korrigiert werden soll, kann jedenfalls
dann nicht mehr erlassen werden, wenn seit Bekanntgabe des fehlerhaften
Bescheids ein Jahr vergangen ist (§ 171 Abs. 2 AO).
2. Ist die Festsetzungsfrist für einen Aufhebungsbescheid
bereits abgelaufen, so scheidet eine Korrektur nach § 172 Abs. 1
Satz 1 Nr. 2 Buchst. a AO auch mit Zustimmung des
Steuerpflichtigen aus.
3. Eine Änderung einander widersprechender Steuerfestsetzungen,
die sich zugunsten des Steuerpflichtigen auswirken (§ 174 Abs. 2
i.V.m. Abs. 1 AO), ist nur möglich, wenn der Steuerpflichtige selbst,
allein oder überwiegend, die unzutreffende mehrfache Berücksichtigung
des Sachverhalts verursacht
hat.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2011 II Seite 673 AO-StB 2011 S. 198 Nr. 7 AO-StB 2011 S. 212 Nr. 7 BB 2011 S. 1494 Nr. 24 BFH/NV 2011 S. 1204 Nr. 7 BFH/PR 2011 S. 327 Nr. 8 BStBl II 2011 S. 673 Nr. 14 DB 2011 S. 1430 Nr. 25 DB 2011 S. 8 Nr. 23 DStR 2011 S. 1084 Nr. 23 DStRE 2011 S. 782 Nr. 12 GStB 2011 S. 33 Nr. 9 HFR 2011 S. 837 Nr. 8 NWB-Eilnachricht Nr. 25/2011 S. 2110 StB 2011 S. 221 Nr. 7 StBW 2011 S. 639 Nr. 14 StuB-Bilanzreport Nr. 14/2011 S. 558 DAAAD-84760