Anrechnung fiktiver brasilianischer Quellensteuer - Ermittlung
ausländischer Einkünfte - Verlust aus Währungstermingeschäft als Werbungskosten
in Bezug auf Kapitalanlage
Leitsatz
1. Für den Zinsbegriff des
Art. 24 Abs. 3
Buchst. b DBA-Brasilien ist ausschließlich die
abkommensrechtliche Zinsdefinition maßgeblich; ob es sich auch nach
brasilianischem Steuerrecht um „Zinsen” handelt, ist unerheblich.
2. Anzurechnen ist nach
Art. 24 Abs. 3
Buchst. b DBA-Brasilien die auf den Bruttobetrag der
gezahlten Zinsen entfallende fiktive Quellensteuer.
3. Bei der Berechnung der
ausländischen Einkünfte nach
§ 34c
Abs. 1 Satz 2 EStG 1990 kann neben dem
Bruttobetrag der Zinsen aus einer Kapitalanlage als Werbungskosten auch der
Verlust aus einem von der tatsächlichen Kursentwicklung unabhängigen
Währungstermingeschäft zu berücksichtigen sein, wenn beide Geschäfte eine
wirtschaftliche Einheit bilden.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2012 II Seite 115 BB 2011 S. 2196 Nr. 36 BB 2011 S. 2468 Nr. 40 BFH/NV 2011 S. 1785 Nr. 10 BFH/PR 2011 S. 434 Nr. 11 BStBl II 2012 S. 115 Nr. 3 DB 2011 S. 1958 Nr. 35 DStRE 2011 S. 1196 Nr. 19 DStZ 2011 S. 733 Nr. 20 GStB 2012 S. 7 Nr. 2 HFR 2011 S. 1084 Nr. 10 IWB-Kurznachricht Nr. 18/2011 S. 674 NWB-Eilnachricht Nr. 36/2011 S. 3006 RIW 2011 S. 813 Nr. 11 StB 2011 S. 341 Nr. 10 StuB-Bilanzreport Nr. 20/2011 S. 803 WPg 2011 S. 1033 Nr. 21 OAAAD-90415