GmbH-Gründung: Handelndenhaftung bei wirtschaftlicher Neugründung einer Vorrats- oder Mantelgesellschaft; Geschäftsführerhaftung bei wahrheitswidriger Versicherung zur Verfügungsmöglichkeit über Stammkapital
Leitsatz
1. Bei einer wirtschaftlichen Neugründung einer Vorrats- oder Mantelgesellschaft kommt eine Haftung der handelnden Personen analog § 11 Abs. 2 GmbHG nur dann in Betracht, wenn die Geschäfte vor Offenlegung der wirtschaftlichen Neugründung aufgenommen worden sind und dem nicht alle Gesellschafter zugestimmt haben .
2. Versichert der Geschäftsführer bei der Offenlegung der wirtschaftlichen Neugründung der Wahrheit zuwider, dass sich das Stammkapital endgültig in seiner freien Verfügung befindet, haftet er analog § 9a Abs. 1 GmbHG .
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): AG 2011 S. 751 Nr. 20 BB 2011 S. 2241 Nr. 37 BB 2011 S. 2443 Nr. 40 DB 2011 S. 2145 Nr. 38 DNotZ 2012 S. 151 Nr. 2 DStR 2011 S. 1767 Nr. 37 GmbH-StB 2011 S. 296 Nr. 10 GmbHR 2011 S. 1032 Nr. 10 NJW 2011 S. 6 Nr. 40 NWB-Eilnachricht Nr. 38/2011 S. 3176 StuB-Bilanzreport Nr. 22/2011 S. 887 WM 2011 S. 1756 Nr. 37 WPg 2011 S. 988 Nr. 20 ZIP 2011 S. 1761 Nr. 37 ZIP 2011 S. 5 Nr. 36 KAAAD-91342