Sachbezug durch verbilligte Überlassung von Wohnungen
Leitsatz
1. Überlässt ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern Wohnungen und
werden Nebenkosten (z.T.) nicht erhoben, liegt eine verbilligte Überlassung und
damit ein Sachbezug nur vor, soweit die tatsächlich erhobene Miete zusammen mit
den tatsächlich abgerechneten Nebenkosten die ortsübliche Miete (Kaltmiete plus
umlagefähige Nebenkosten) unterschreitet. Dabei ist jeder Mietwert als
ortsüblich anzusehen, den der Mietspiegel im Rahmen einer Spanne zwischen
mehreren Mietwerten für vergleichbare Wohnungen ausweist (, BFHE 211, 151, BStBl II 2006, 71).
2. Bei der Prüfung, ob eine verbilligte Überlassung ihren Rechtsgrund
im Arbeitsverhältnis hat, kann ein gewichtiges Indiz sein, in welchem Umfang
der Arbeitgeber vergleichbare Wohnungen auch an fremde Dritte zu einem
niedrigeren als dem üblichen Mietzins vermietet (vgl. R 31
Abs. 6/R 8.1 Abs. 6 LStR). Es kann jedoch nicht typisierend
davon ausgegangen werden, dass bei einem unter 10 % liegenden Anteil an
fremdvermieteten Wohnungen ein Veranlassungszusammenhang zum Arbeitsverhältnis
besteht.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2011 II Seite 946 BB 2011 S. 2453 Nr. 40 BBK-Kurznachricht Nr. 22/2011 S. 1068 BFH/NV 2011 S. 1938 Nr. 11 BFH/PR 2011 S. 444 Nr. 12 BStBl II 2011 S. 946 Nr. 19 DB 2011 S. 2174 Nr. 39 DStR 2011 S. 1849 Nr. 39 DStRE 2011 S. 1293 Nr. 20 DStZ 2011 S. 774 Nr. 21 FR 2012 S. 85 Nr. 2 GStB 2011 S. 45 Nr. 12 HFR 2011 S. 1193 Nr. 11 KÖSDI 2011 S. 17612 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 40/2011 S. 3339 StB 2011 S. 377 Nr. 11 StBW 2011 S. 917 Nr. 21 StC 2011 S. 10 Nr. 12 StuB-Bilanzreport Nr. 19/2011 S. 765 UAAAD-92354