Aktienrechtlicher Differenzhaftungsanspruch: Fehlende Deckung des Aufgelds durch die Sacheinlage; Zulässigkeit eines Vergleichs ohne Zustimmung der Hauptversammlung; Wirksamkeit einer Aufrechnungsvereinbarung
Leitsatz
1. Der gesetzliche Differenzhaftungsanspruch besteht bei der Aktiengesellschaft auch, soweit der Wert der Sacheinlage zwar den geringsten Ausgabebetrag (§ 9 Abs. 1 AktG), aber nicht das Aufgeld (§ 9 Abs. 2 AktG) deckt.
2. Ein Vergleich über den Differenzhaftungsanspruch ist grundsätzlich zulässig und bedarf nicht der Zustimmung der Hauptversammlung.
3. Eine Aufrechnungsvereinbarung über unter § 66 Abs. 1 AktG fallende Ansprüche ist wirksam, wenn die Forderung des Aktionärs gegen die Gesellschaft vollwertig, fällig und liquide ist.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): AG 2012 S. 87 Nr. 3 BB 2012 S. 129 Nr. 3 BB 2012 S. 405 Nr. 7 DB 2012 S. 41 Nr. 1 DNotZ 2012 S. 623 Nr. 8 DStR 2012 S. 251 Nr. 5 NJW 2012 S. 6 Nr. 3 NJW-RR 2012 S. 866 Nr. 14 WM 2012 S. 39 Nr. 1 WPg 2012 S. 572 Nr. 10 ZIP 2012 S. 73 Nr. 2 DAAAD-99175