Anforderungen an die Tatsachenfeststellung durch das FG;
Verhältnis zwischen der Konzentrationsmaxime und den Verfahrensrechten der
Beteiligten
Leitsatz
1. Das FG darf im Allgemeinen erst dann eine Verletzung von
Mitwirkungspflichten annehmen, wenn es den Beteiligten zuvor ausdrücklich und
konkret zur Mitwirkung aufgefordert hat.
2. Ein zulässiger Antrag auf Erhebung eines Zeugenbeweises setzt
nicht stets die Angabe einer ladungsfähigen Anschrift des Zeugen voraus.
Entscheidend ist vielmehr, dass der Zeuge individualisierbar ist; hierfür kann
es genügen, wenn der Name des Zeugen sowie dessen Arbeitgeber angegeben wird.
3. Das prozessrechtliche Leitbild, den Rechtsstreit möglichst in
einer einzigen mündlichen Verhandlung zu erledigen, rechtfertigt es nicht,
erhebliche Beweisanträge abzulehnen, die erst in der mündlichen Verhandlung und
nach einer Umstellung der Prozessstrategie eines Beteiligten gestellt werden.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2012 II Seite 345 AO-StB 2012 S. 67 Nr. 3 BB 2012 S. 477 Nr. 8 BFH/NV 2012 S. 646 Nr. 4 BFH/PR 2012 S. 172 Nr. 5 BStBl II 2012 S. 345 Nr. 8 DB 2012 S. 444 Nr. 8 DStRE 2012 S. 512 Nr. 8 FR 2012 S. 591 Nr. 12 GStB 2012 S. 21 Nr. 6 HFR 2012 S. 393 Nr. 4 KÖSDI 2012 S. 17814 Nr. 3 NJW 2012 S. 1168 Nr. 16 NWB-Eilnachricht Nr. 8/2012 S. 628 PStR 2012 S. 213 Nr. 9 StB 2012 S. 102 Nr. 4 StBW 2012 S. 219 Nr. 5 StBp. 2012 S. 115 Nr. 4 Ubg 2012 S. 360 Nr. 5 TAAAE-02342