Sog. Überversorgung bei dauerhafter Reduzierung der Aktivbezüge
Leitsatz
1. Sind Versorgungsbezüge in Höhe
eines festen Betrages zugesagt, der im Verhältnis zu den Aktivbezügen am
Bilanzstichtag überhöht ist (sog. Überversorgung), so ist die nach
§ 6a EStG 2002
zulässige Rückstellung für Pensionsanwartschaften nach Maßgabe von
§ 6a Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 Satz 4 EStG
2002 unter Zugrundelegung eines angemessenen Vomhundertsatzes der
jeweiligen letzten Aktivbezüge zu ermitteln. Eine Überversorgung ist hiernach
regelmäßig anzunehmen, wenn die Versorgungsanwartschaft zusammen mit der
Rentenanwartschaft aus der gesetzlichen Rentenversicherung 75 % der am
Bilanzstichtag bezogenen Aktivbezüge übersteigt (Bestätigung der ständigen
Rechtsprechung des BFH).
2. Eine Überversorgung ist aus
steuerrechtlicher Sicht regelmäßig auch dann gegeben, wenn die
Versorgungsanwartschaft trotz dauerhaft abgesenkter Aktivbezüge unverändert
beibehalten und nicht ihrerseits gekürzt wird. Darauf, ob die Kürzung der
Anwartschaft nach arbeitsrechtlichen Maßgaben zulässig ist, kommt es nicht an.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2012 II Seite 665 Nr. 7/2012 S. 379 BB 2012 S. 1532 Nr. 24 BFH/NV 2012 S. 1229 Nr. 7 BFH/PR 2012 S. 259 Nr. 8 BStBl II 2012 S. 665 Nr. 14 DB 2012 S. 1302 Nr. 23 DStR 2012 S. 1072 Nr. 22 DStRE 2012 S. 771 Nr. 12 DStZ 2012 S. 493 Nr. 14 EStB 2012 S. 238 Nr. 7 FR 2012 S. 1159 Nr. 24 GStB 2012 S. 41 Nr. 11 GmbH-StB 2012 S. 200 Nr. 7 GmbHR 2012 S. 758 Nr. 13 HFR 2012 S. 708 Nr. 7 KSR direkt 2012 S. 3 Nr. 7 KÖSDI 2012 S. 17921 Nr. 6 NWB-Eilnachricht Nr. 23/2012 S. 1882 StB 2012 S. 217 Nr. 7 StBW 2012 S. 529 Nr. 12 StBW 2012 S. 592 Nr. 13 StuB-Bilanzreport Nr. 12/2012 S. 490 Ubg 2012 S. 401 Nr. 6 WPg 2012 S. 786 Nr. 14 WAAAE-10334