GmbH in der Liquidation: Haftung des Gesellschafter-Geschäftsführers bei der Veräußerung von Gesellschaftsvermögen an eine Nachfolgegesellschaft; Haftung des Geschäftsführers wegen Unterbilanz in Folge der Wertberichtigung eines einem Gesellschafter gewährten Darlehens
Leitsatz
1. Veräußern die Gesellschafter-Geschäftsführer einer GmbH in der Liquidation das Gesellschaftsvermögen an eine Gesellschaft, die von ihnen abhängig ist, kann darin nur dann ein existenzvernichtender Eingriff liegen, wenn die Vermögensgegenstände unter Wert übertragen werden.
2. Führt eine Ausschüttung an den Gesellschafter einer GmbH zu einer Unterbilanz, weil ein Darlehensrückzahlungsanspruch der Gesellschaft gegen den Gesellschafter nach bilanzrechtlichen Grundsätzen wertberichtigt werden muss, erlischt der Anspruch aus § 31 Abs. 1, § 30 Abs. 1 GmbHG nicht schon durch die Rückzahlung des Darlehens.
3. Von § 43a GmbHG wird nur die Ausreichung eines Darlehens erfasst. Gerät die Gesellschaft später in eine Unterbilanz, ist § 43a GmbHG nicht anwendbar.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BB 2012 S. 1628 Nr. 26 DB 2012 S. 1261 Nr. 22 DStR 2012 S. 1144 Nr. 23 DStZ 2012 S. 494 Nr. 14 GmbH-StB 2012 S. 205 Nr. 7 GmbHR 2012 S. 740 Nr. 13 NJW 2012 S. 8 Nr. 24 NWB-Eilnachricht Nr. 25/2012 S. 2048 StBW 2012 S. 566 Nr. 12 StBW 2012 S. 614 Nr. 13 StuB-Bilanzreport Nr. 14/2012 S. 567 WM 2012 S. 1034 Nr. 22 WPg 2012 S. 792 Nr. 14 ZIP 2012 S. 1071 Nr. 22 ZAAAE-10842