1. Sprachaufenthalte im Rahmen eines
Au-pair-Verhältnisses sind grundsätzlich nur dann als Berufsausbildung
anzusehen, wenn sie von einem durchschnittlich mindestens zehn Wochenstunden
umfassenden theoretisch-systematischen Sprachunterricht begleitet werden
(Bestätigung der Rechtsprechung). Bei weniger als durchschnittlich zehn
Wochenstunden können ausnahmsweise einzelne Monate als Berufsausbildung zu
werten sein, wenn sie durch intensiven, die Grenze von zehn Wochenstunden
deutlich überschreitenden Unterricht geprägt werden (z.B. Blockunterricht oder
Lehrgänge).
2. Darüber hinaus können
Auslandsaufenthalte im Einzelfall als Berufsausbildung anerkannt werden, wenn
der Fremdsprachenunterricht zwar weniger als zehn Wochenstunden umfasst, aber
einen über die übliche Vor- und Nachbereitung hinausgehenden zusätzlichen
Zeitaufwand erfordert (z.B. fachlich orientierter Sprachunterricht, Vorträge
des Kindes in der Fremdsprache).
3. Auslandsaufenthalte, die von einer
Ausbildungs- oder Prüfungsordnung zwingend vorausgesetzt werden oder der
Vorbereitung auf einen für die Zulassung zum Studium oder zu einer anderen
Ausbildung erforderlichen Fremdsprachentest dienen (z.B. TOEFL oder IELTS),
können unabhängig vom Umfang des Fremdsprachenunterrichts als Berufsausbildung
zu qualifizieren sein.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2012 II Seite 743 BFH/NV 2012 S. 1224 Nr. 7 BFH/PR 2012 S. 312 Nr. 9 BStBl II 2012 S. 743 Nr. 15 DB 2012 S. 2324 Nr. 41 DB 2012 S. 24 Nr. 24 DStRE 2012 S. 875 Nr. 14 DStZ 2012 S. 495 Nr. 14 EStB 2012 S. 248 Nr. 7 FR 2012 S. 1134 Nr. 23 GStB 2012 S. 41 Nr. 11 HFR 2012 S. 869 Nr. 8 IStR 2012 S. 504 Nr. 13 IStR 2012 S. 7 Nr. 16 KSR direkt 2012 S. 6 Nr. 7 KÖSDI 2012 S. 17972 Nr. 7 NJW 2012 S. 2911 Nr. 39 NWB-Eilnachricht Nr. 25/2012 S. 2043 PIStB 2012 S. 198 Nr. 8 RIW 2012 S. 496 Nr. 7 StB 2012 S. 260 Nr. 8 StBW 2012 S. 531 Nr. 12 StBW 2012 S. 595 Nr. 13 EAAAE-10995