Gesetze: § 39 Abs 1 SGB 1, § 28 Abs 4 S 1 SGB 5 vom , § 28 Abs 4 S 2 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 1 Halbs 2 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 3 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 4 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 4 Halbs 1 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 4 Halbs 2 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 5 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 6 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 8 Halbs 1 SGB 5 vom , § 43b Abs 2 S 8 Halbs 2 SGB 5 vom , § 82 Abs 1 SGB 5, § 18 Abs 7a S 1 BMV-Ä vom , § 21 Abs 7a S 1 EKV-Ä vom , § 49 BMV-Ä, § 45 EKV-Ä, Art 20 Abs 3 GG, § 291 BGB
(Krankenversicherung - Praxisgebühr - Vertragsarzt - Zweck des Zurückbehaltungsrechts nach § 18 Abs 7a S 1 BMV-Ä bzw § 21 Abs 7a S 1 EKV-Ä - Ermessensausübung - grundsätzliches Verbot einer rückwirkenden Änderung von Normen - Geltung auch für Bundesmantelverträge - schuldhafte Pflichtverletzung - Verzinsung - Rückzahlung)
Leitsatz
Das den Kassenärztlichen Vereinigungen zustehende Zurückbehaltungsrecht bei unzureichendem Einzug von Zuzahlungen der Versicherten (sog "Praxisgebühr") dient dazu, Druck auf Leistungserbringer auszuüben, eine möglichst vollständige Einziehung dieser Zuzahlungen sicherzustellen. Dementsprechend haben sich die Kassenärztlichen Vereinigungen bei der Ermessensentscheidung, in welchem Umfang sie ihr Zurückbehaltungsrecht ausüben, daran zu orientieren, welche Einzugsquote in der jeweiligen Gruppe der Leistungserbringer leistbar ist.