Unzulässige Kündigungsbeschränkung im Gesellschaftsvertrag einer Kapitalanlagegesellschaft; privatschriftliche Urkunden als "Ersatzbeweis" im Urkundenprozess
Leitsatz
1. Die Regelung im Gesellschaftsvertrag einer Kapitalanlagegesellschaft in der Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die dem nur in geringem Umfang kapitalmäßig beteiligten Anleger eine ordentliche Kündigung seiner Beteiligung erstmals nach 31 Jahren gestattet, stellt wegen des damit für den Anleger verbundenen unüberschaubaren Haftungsrisikos eine unzulässige Kündigungsbeschränkung nach § 723 Abs. 3 BGB dar.
2. Privatschriftliche Urkunden (hier: eidesstattliche Versicherung des Prozessbevollmächtigten über die Entstehung der Geschäftsgebühr), die ihrem Inhalt nach auf einen "Ersatzbeweis" für die im Urkundenprozess ausgeschlossene Zeugenvernehmung hinauslaufen, scheiden als Beweismittel im Sinne des § 592 ZPO aus.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BB 2012 S. 1997 Nr. 33 DB 2012 S. 6 Nr. 33 DNotZ 2012 S. 869 Nr. 11 DStR 2012 S. 10 Nr. 33 DStZ 2012 S. 714 Nr. 20 NJW-RR 2012 S. 1242 Nr. 20 NWB-Eilnachricht Nr. 35/2012 S. 2832 StuB-Bilanzreport Nr. 18/2012 S. 726 WM 2012 S. 1572 Nr. 33 ZIP 2012 S. 1599 Nr. 33 ZIP 2012 S. 6 Nr. 32 PAAAE-15254