Anspruch auf Mindesturlaub und Schwerbehindertenzusatzurlaub - krankheitsbedingtes Ruhen des Arbeitsverhältnisses - Erwerbsminderungsrente auf Zeit - Verfall der gesetzlichen Urlaubsansprüche
Leitsatz
1. Der gesetzliche Erholungsurlaub (§§ 1, 3 BUrlG) und der schwerbehinderten Menschen zustehende Zusatzurlaub (§ 125 Abs. 1 SGB IX) setzen keine Arbeitsleistung des Arbeitnehmers im Urlaubsjahr voraus. Gesetzliche Urlaubsansprüche entstehen auch dann, wenn der Arbeitnehmer eine befristete Rente wegen Erwerbsminderung bezieht und eine tarifliche Regelung das Ruhen des Arbeitsverhältnisses an den Bezug dieser Rente knüpft.
2. Ist ein Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen an seiner Arbeitsleistung gehindert, verfallen seine gesetzlichen Urlaubsansprüche aufgrund unionsrechtskonformer Auslegung des § 7 Abs. 3 Satz 3 BUrlG 15 Monate nach Ablauf des Urlaubsjahres (im Anschluss an - [KHS]).
3. Für die Leistung der Urlaubsabgeltung ist im Sinne von § 286 Abs. 2 Nr. 1 BGB keine Zeit nach dem Kalender bestimmt, sodass der Arbeitgeber grundsätzlich noch nicht mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, sondern erst durch Mahnung in Verzug kommt.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BB 2012 S. 2047 Nr. 33 BB 2012 S. 2752 Nr. 44 BB 2012 S. 2886 Nr. 46 BB 2013 S. 1976 Nr. 33 DB 2012 S. 17 Nr. 32 DB 2012 S. 2462 Nr. 43 DStR 2012 S. 12 Nr. 33 DStR 2012 S. 2239 Nr. 44 GmbHR 2012 S. 249 Nr. 18 NJW 2012 S. 3529 Nr. 48 NJW 2012 S. 8 Nr. 46 NWB-Eilnachricht Nr. 33/2012 S. 2682 StBW 2012 S. 1100 Nr. 23 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2013 S. 80 ZIP 2012 S. 5 Nr. 34 ZIP 2013 S. 239 Nr. 5 BAAAE-20223