Kündigung eines Girovertrages: Erforderlichkeit einer Interessenabwägung; mittelbare Drittwirkung des allgemeinen Gleichheitssatzes
Leitsatz
1. Eine ordentliche Kündigung nach Nr. 19 Abs. 1 AGB-Banken 2002 setzt nicht voraus, dass die Bank eine Abwägung ihrer Interessen an einer Beendigung des Vertragsverhältnisses mit den Interessen des Kunden an dessen Fortbestand vornimmt.
2. Das vom Grundsatz der Privatautonomie beherrschte bürgerliche Recht enthält keine über eine mittelbare Drittwirkung des allgemeinen Gleichheitssatzes begründbare allgemeine Pflicht zur gleichmäßigen Behandlung sämtlicher Vertragspartner (hier bei der Ausübung eines vertraglich vereinbarten ordentlichen Kündigungsrechts). Die mittelbare Geltung des Art. 3 Abs. 1 GG im Verhältnis einzelner Privatrechtssubjekte zueinander setzt ein soziales Machtverhältnis voraus. Dieses Machtverhältnis ergibt sich nicht allein aus der kreditwirtschaftlichen Betätigung einer privaten Bank.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BB 2013 S. 194 Nr. 5 BB 2013 S. 321 Nr. 7 DB 2013 S. 15 Nr. 7 DB 2013 S. 16 Nr. 4 DB 2013 S. 749 Nr. 14 DStR 2013 S. 15 Nr. 4 NJW 2013 S. 1519 Nr. 21 NJW 2013 S. 8 Nr. 8 NWB-EV 2013 S. 46 Nr. 2 NWB-Eilnachricht Nr. 5/2013 S. 263 WM 2013 S. 316 Nr. 7 ZIP 2013 S. 304 Nr. 7 ZIP 2013 S. 5 Nr. 3 LAAAE-29190