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BFH Urteil v. - III R 19/11 BStBl 2013 II S. 433

Gesetze: EStG § 15 Abs. 2GewStG § 2 Abs. 1

Gewerblicher Grundstückshandel bei Veräußerungen zur Vermeidung einer Zwangsversteigerung

Leitsatz

1. Die persönlichen oder finanziellen Beweggründe für die Veräußerung von Immobilien sind für die Zuordnung zum gewerblichen Grundstückshandel oder zur Vermögensverwaltung unerheblich. Dies gilt auch für wirtschaftliche Zwänge wie z.B. die Ankündigung von Zwangsmaßnahmen durch einen Grundpfandgläubiger.

2. Die Drei-Objekt-Grenze hat die Bedeutung eines Anscheinsbeweises, der —ohne dass es dafür weiterer Indizien bedarf— den Schluss auf die innere Tatsache des Erwerbs des jeweiligen Grundstücks in bedingter Veräußerungsabsicht zulässt. Ihre Geltungskraft kann im Einzelfall durch den Nachweis eines atypischen Sachverhaltsverlaufs erschüttert werden. Dafür kommen indes grundsätzlich weder die Gründe der Veräußerung noch Absichtserklärungen in Betracht, sondern vornehmlich Gestaltungen des Steuerpflichtigen in zeitlicher Nähe zum Erwerb, die eine Veräußerung innerhalb eines Zeitrahmens von etwa fünf Jahren erschweren oder unwirtschaftlicher machen.

Fundstelle(n):
BStBl 2013 II Seite 433
BFH/NV 2013 S. 1027 Nr. 6
BFH/PR 2013 S. 239 Nr. 7
BStBl II 2013 S. 433 Nr. 11
DB 2013 S. 1152 Nr. 21
DStR 2013 S. 6 Nr. 19
DStRE 2013 S. 710 Nr. 12
DStZ 2013 S. 408 Nr. 12
EStB 2013 S. 211 Nr. 6
FR 2013 S. 909 Nr. 19
GStB 2013 S. 29 Nr. 8
HFR 2013 S. 585 Nr. 7
KÖSDI 2013 S. 18401 Nr. 6
NWB-EV-KN 6/2013 S. 179 (Einkommensteuer - Grundstückshandel bei angedrohter Versteigerung durch Finanzamt (BFH))
NWB-Eilnachricht Nr. 20/2013 S. 1547
NWB-Eilnachricht Nr. 47/2012 S. 3756
StB 2013 S. 178 Nr. 6
StBW 2013 S. 485 Nr. 11
StBW 2013 S. 497 Nr. 11
StuB-Bilanzreport Nr. 10/2013 S. 390
Ubg 2013 S. 460 Nr. 7
WPg 2013 S. 921 Nr. 18
YAAAE-35443

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