Gewerblicher Grundstückshandel bei Veräußerungen zur Vermeidung
einer Zwangsversteigerung
Leitsatz
1. Die persönlichen oder finanziellen
Beweggründe für die Veräußerung von Immobilien sind für die Zuordnung zum
gewerblichen Grundstückshandel oder zur Vermögensverwaltung unerheblich. Dies
gilt auch für wirtschaftliche Zwänge wie z.B. die Ankündigung von
Zwangsmaßnahmen durch einen Grundpfandgläubiger.
2. Die Drei-Objekt-Grenze hat die
Bedeutung eines Anscheinsbeweises, der —ohne dass es dafür weiterer
Indizien bedarf— den Schluss auf die innere Tatsache des Erwerbs des
jeweiligen Grundstücks in bedingter Veräußerungsabsicht zulässt. Ihre
Geltungskraft kann im Einzelfall durch den Nachweis eines atypischen
Sachverhaltsverlaufs erschüttert werden. Dafür kommen indes grundsätzlich weder
die Gründe der Veräußerung noch Absichtserklärungen in Betracht, sondern
vornehmlich Gestaltungen des Steuerpflichtigen in zeitlicher Nähe zum Erwerb,
die eine Veräußerung innerhalb eines Zeitrahmens von etwa fünf Jahren
erschweren oder unwirtschaftlicher machen.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2013 II Seite 433 BFH/NV 2013 S. 1027 Nr. 6 BFH/PR 2013 S. 239 Nr. 7 BStBl II 2013 S. 433 Nr. 11 DB 2013 S. 1152 Nr. 21 DStR 2013 S. 6 Nr. 19 DStRE 2013 S. 710 Nr. 12 DStZ 2013 S. 408 Nr. 12 EStB 2013 S. 211 Nr. 6 FR 2013 S. 909 Nr. 19 GStB 2013 S. 29 Nr. 8 HFR 2013 S. 585 Nr. 7 KÖSDI 2013 S. 18401 Nr. 6 NWB-EV-KN 6/2013 S. 179 (Einkommensteuer - Grundstückshandel bei angedrohter Versteigerung durch Finanzamt (BFH)) NWB-Eilnachricht Nr. 20/2013 S. 1547 NWB-Eilnachricht Nr. 47/2012 S. 3756 StB 2013 S. 178 Nr. 6 StBW 2013 S. 485 Nr. 11 StBW 2013 S. 497 Nr. 11 StuB-Bilanzreport Nr. 10/2013 S. 390 Ubg 2013 S. 460 Nr. 7 WPg 2013 S. 921 Nr. 18 YAAAE-35443