Feststellung einer Forderung zur Insolvenztabelle beendet nicht
die Unterbrechung eines finanzgerichtlichen Verfahrens über diese Forderung
Leitsatz
1. Wird während eines
finanzgerichtlichen Verfahrens über einen Steueranspruch das Insolvenzverfahren
über das Vermögen des Steuerpflichtigen eröffnet und das Klageverfahren dadurch
unterbrochen, bewirkt die widerspruchslose Feststellung der Steuerforderung zur
Insolvenztabelle zwar die Erledigung des Finanzrechtsstreits in der Hauptsache,
beendet aber nicht zugleich die Unterbrechung des finanzgerichtlichen
Verfahrens (Aufgabe der in den BFH-Beschlüssen vom VIII B 12/08,
BFH/NV 2008, 1691; vom IV B 11/09, BFH/NV 2011, 649, und
IV B 18/09, BFH/NV 2011, 65 vertretenen Auffassung mit Zustimmung der
betroffenen Senate).
2. Der Gebührenfiskus kann die im
finanzgerichtlichen Verfahren entstandenen Gerichtskosten gemäß § 9 Abs. 2
Nr. 4 GKG und § 41 Abs. 1 InsO unabhängig von einer formalen Beendigung des
unterbrochenen Klageverfahrens als Insolvenzforderungen zur Insolvenztabelle
anmelden.
3. Lädt das FG während der
Unterbrechung eines finanzgerichtlichen Verfahrens zur mündlichen Verhandlung,
liegt in der Ladung zugleich die (beschwerdefähige) Entscheidung, das
unterbrochene Verfahren fortzusetzen.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
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Fundstelle(n): BStBl 2013 II Seite 585 AO-StB 2013 S. 239 Nr. 8 BB 2013 S. 1701 Nr. 29 BFH/NV 2013 S. 1185 Nr. 7 BFH/PR 2013 S. 297 Nr. 8 BStBl II 2013 S. 585 Nr. 14 DStR 2013 S. 10 Nr. 22 DStRE 2013 S. 883 Nr. 14 GStB 2013 S. 35 Nr. 9 HFR 2013 S. 608 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 25/2013 S. 1958 StB 2013 S. 221 Nr. 7 StBW 2013 S. 533 Nr. 12 StBW 2013 S. 604 Nr. 13 ZIP 2013 S. 1789 Nr. 37 JAAAE-36621