Maßgebliche Sach- und Rechtslage bei Anfechtungsklage;
Rückforderung einer Investitionszulage vom Zessionar nach Eröffnung des
Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Zedenten
Leitsatz
1. Für die Beurteilung der
Rechtmäßigkeit eines gebundenen Verwaltungsakts kommt es auf die Sach- und
Rechtslage im Zeitpunkt der finanzgerichtlichen Entscheidung an, wenn der
angefochtene Bescheid im Verlaufe des Gerichtsverfahrens —etwa durch ein
rückwirkendes Ereignis i.S. des § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO— rechtmäßig
wird.
2. Der Bescheid über die Bewilligung
einer Investitionszulage, der nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens nicht mehr
aufgehoben oder geändert werden kann, erledigt sich mit der Verfahrenseröffnung
auf andere Weise. Im Verfahren der Rückforderung gegenüber dem Zessionar ist
inzident zu prüfen, ob der Zedent materiell-rechtlich einen Anspruch auf den
Zulagebetrag hatte.
3. Die Feststellung des
Rückzahlungsanspruchs zur Insolvenztabelle muss auch der Zessionar gegen sich
gelten lassen.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2013 II Seite 778 AO-StB 2013 S. 306 Nr. 10 BB 2013 S. 2290 Nr. 38 BFH/NV 2013 S. 1672 Nr. 10 BFH/PR 2013 S. 436 Nr. 11 BStBl II 2013 S. 778 Nr. 19 DB 2013 S. 7 Nr. 36 DStR 2013 S. 12 Nr. 36 DStRE 2013 S. 1332 Nr. 21 GStB 2014 S. 1 Nr. 1 HFR 2013 S. 920 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 37/2013 S. 2910 StB 2013 S. 340 Nr. 10 StBW 2013 S. 869 Nr. 19 ZIP 2013 S. 1871 Nr. 39 ZIP 2013 S. 72 Nr. 37 FAAAE-43798