Benennung des Zahlungsempfängers bei Erwerb einer Beteiligung an
einer liechtensteinischen AG
Leitsatz
1. Unter § 160 Abs. 1 Satz 1 AO
fallen auch Ausgaben zum Erwerb aktivierungspflichtiger Wirtschaftsgüter
(Klarstellung zum , BFHE 187, 201,
BStBl II 1999, 333).
2. Im Rahmen der Prüfung der
Zumutbarkeit des Benennungsverlangens nach § 160 Abs. 1 Satz 1 AO ist auch zu
würdigen, ob zwischen einer Ausgabe zum Erwerb eines aktivierungspflichtigen
Wirtschaftsguts, darauf beruhenden erfolgswirksamen Buchungen des
bilanzierenden Steuerpflichtigen und einem hieran anknüpfenden
Benennungsverlangen der Finanzverwaltung ein Zeitraum liegt, der das
Benennungsverlangen im konkreten Einzelfall als unverhältnismäßig erscheinen
lässt.
3. Bei ausländischen Domizil- bzw.
Basisgesellschaften ist der Zweck des § 160 Abs. 1 Satz 1 AO erst erreicht,
wenn sichergestellt ist, dass der wirkliche Empfänger der Zahlungen entweder im
Inland nicht steuerpflichtig ist oder im Inland seine steuerlichen Pflichten
erfüllt hat. Die Finanzbehörde ist zwar berechtigt, nicht aber verpflichtet,
aufzuklären, wer wirklich hinter einer solchen Gesellschaft steht (Bestätigung
der Rechtsprechung).
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2013 II Seite 989 AO-StB 2013 S. 330 Nr. 11 BB 2013 S. 2517 Nr. 42 BFH/NV 2013 S. 1826 Nr. 11 BFH/PR 2013 S. 468 Nr. 12 BStBl II 2013 S. 989 Nr. 23 DB 2013 S. 2372 Nr. 42 DB 2013 S. 8 Nr. 41 DStR 2013 S. 11 Nr. 41 HFR 2014 S. 1 Nr. 1 IStR 2014 S. 68 Nr. 2 IWB-KN Nr. -1 (Pflicht zur Angabe des Zahlungsempfängers bei Erwerb einer Beteiligung an einer liechtensteinischen AG) KÖSDI 2013 S. 18591 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 43/2013 S. 3366 RIW 2013 S. 893 Nr. 12 StBW 2013 S. 1149 Nr. 25 StBW 2013 S. 964 Nr. 21 StuB-Bilanzreport Nr. 21/2013 S. 833 WPg 2013 S. 1098 Nr. 22 CAAAE-45944