Abkommensrechtliche Zuordnung notwendigen Sonderbetriebsvermögens in sog. Dreieckssachverhalt
Leitsatz
1. Eine Personengesellschaft, die ausschließlich in Deutschland Betriebsstätten besitzt, vermittelt ihrem in Thailand ansässigen Gesellschafter Betriebsstätten i.S. des Art. 7 Abs. 1 DBA-Thailand. Ein zum notwendigen Sonderbetriebsvermögen des Gesellschafters bei der Personengesellschaft zählendes Wirtschaftsgut (hier: die Beteiligung an einer britischen Schwester-Kapitalgesellschaft der Personengesellschaft und ein an die Kapitalgesellschaft ausgereichtes Darlehen) gehört aus Abkommenssicht jedenfalls dann zum Betriebsvermögen jener Betriebsstätten, wenn der Gesellschafter nicht außerhalb Deutschlands weitere (ggf. sog. Mitunternehmer-)Betriebsstätten im abkommensrechtlichen Sinne besitzt (Anschluss an Senatsurteil vom I R 63/06, BFHE 220, 415, BStBl II 2009, 414).
2. Eine solche Mitunternehmer-Betriebsstätte wird nicht durch das bloße Innehaben einer Kapitalbeteiligung sowie die bloße Verwaltung eines Darlehens begründet, welches der Gesellschafter der in dem Drittstaat (hier Großbritannien) ansässigen Schwester-Kapitalgesellschaft begeben hat.
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Fundstelle(n): BStBl 2014 II Seite 770 BB 2014 S. 1623 Nr. 27 BFH/NV 2013 S. 1999 Nr. 12 BFH/PR 2014 S. 36 Nr. 1 BStBl II 2014 S. 770 Nr. 16 DB 2013 S. 2542 Nr. 45 DStR 2013 S. 2320 Nr. 44 DStR 2013 S. 6 Nr. 44 DStRE 2013 S. 1399 Nr. 22 EStB 2014 S. 7 Nr. 1 FR 2014 S. 57 Nr. 2 GmbH-StB 2014 S. 6 Nr. 1 GmbHR 2013 S. 1285 Nr. 23 IStR 2013 S. 876 Nr. 22 KÖSDI 2013 S. 18641 Nr. 12 NWB-Eilnachricht Nr. 46/2013 S. 3594 PIStB 2014 S. 6 Nr. 1 RIW 2014 S. 90 Nr. 1 StBW 2013 S. 1042 Nr. 23 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2013 S. 930 Ubg 2013 S. 717 Nr. 11 PAAAE-47619