Kindergeldberechtigung bei unbeschränkter Einkommensteuerpflicht nach § 1 Abs. 3 EStG
Leitsatz
1. Eine Kindergeldberechtigung nach § 62 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. b EStG besteht nur für die Monate, in denen der Steuerpflichtige —seine Behandlung nach § 1 Abs. 3 EStG vorausgesetzt— inländische Einkünfte i.S. des § 49 EStG erzielt hat (Anschluss an , BFHE 239, 327, BStBl II 2013, 491).
2. Diese Auslegung des § 62 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. b EStG steht —unabhängig davon, ob das Kindergeld in seiner steuerrechtlichen oder sozialrechtlichen Funktion betroffen ist— im Einklang mit dem Unionsrecht.
3. Eine Behandlung nach § 1 Abs. 3 EStG liegt nur dann vor, wenn das FA in dem maßgeblichen Einkommensteuerbescheid dem entsprechenden Antrag des Steuerpflichtigen entsprochen hat. Lässt sich eine solche Behandlung dem Steuerbescheid nicht eindeutig entnehmen, ist maßgebend auf seinen durch Auslegung (§§ 133, 157 BGB analog) zu ermittelnden objektiven Erklärungsinhalt abzustellen (Konkretisierung des Senatsurteils vom III R 14/10, BFHE 237, 239, BStBl II 2012, 897).
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2014 II Seite 843 BFH/NV 2013 S. 1992 Nr. 12 BFH/PR 2014 S. 7 Nr. 1 BStBl II 2014 S. 843 Nr. 17 DB 2013 S. 2665 Nr. 47 DStR 2013 S. 9 Nr. 44 DStRE 2014 S. 3 Nr. 1 EStB 2013 S. 455 Nr. 12 FR 2014 S. 490 Nr. 10 GStB 2014 S. 9 Nr. 3 HFR 2014 S. 34 Nr. 1 NWB-Eilnachricht Nr. 47/2013 S. 3666 StBW 2013 S. 1044 Nr. 23 StBW 2014 S. 59 Nr. 2 KAAAE-47625