Keine Bindungswirkung einer familiengerichtlichen Bestimmung des Kindes zum Kindergeldberechtigten
Leitsatz
1. Es stellt einen Verstoß gegen die Grundordnung des Verfahrens dar, wenn das FG auf eine gegen die Ablehnung der Abzweigung (§ 74 Abs. 1 EStG) gerichtete Klage die Familienkasse verpflichtet, Kindergeld zugunsten des Kindes festzusetzen.
2. Die nach § 64 Abs. 2 Satz 3, Abs. 3 Satz 4 EStG durch das Familiengericht zu treffende Entscheidung, welcher von mehreren gleichrangig Kindergeldberechtigten vorrangig bei der Kindergeldfestsetzung zu berücksichtigen ist, entfaltet keine Tatbestandswirkung für das Festsetzungsverfahren der Familienkasse, wenn sie unter Überschreitung des gesetzlichen Entscheidungsrahmens eine nach §§ 62 f. EStG nicht kindergeldberechtigte Person (insbesondere das Kind selbst) zum Berechtigten bestimmt.
3. Die Familienkasse hat an dem Vorrangbestimmungsverfahren des Familiengerichts nach § 64 Abs. 2 Satz 3, Abs. 3 Satz 4 EStG mitzuwirken, indem sie gegenüber dem Familiengericht diejenigen gleichrangig Kindergeldberechtigten benennt, aus denen das Familiengericht den vorrangig Kindergeldberechtigten auszuwählen hat.
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Fundstelle(n): BStBl 2014 II Seite 576 AO-StB 2014 S. 143 Nr. 5 BFH/NV 2014 S. 442 Nr. 3 BFH/PR 2014 S. 133 Nr. 4 BStBl II 2014 S. 576 Nr. 12 DB 2014 S. 6 Nr. 3 DB 2014 S. 642 Nr. 12 DStR 2014 S. 8 Nr. 3 DStRE 2014 S. 346 Nr. 6 FR 2014 S. 490 Nr. 10 HFR 2014 S. 241 Nr. 3 NWB-Eilnachricht Nr. 6/2014 S. 331 StB 2014 S. 56 Nr. 3 StBW 2014 S. 177 Nr. 5 StBW 2014 S. 83 Nr. 3 IAAAE-52616