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BFH Urteil v. - III R 52/11

Gesetze: EStG § 1 Abs. 3, EStG § 62, EStG § 65 Abs. 1, FGO § 68, FGO § 121, FGO § 127, EWGV 1408/71 Art 1 Buchstabe a, EWGV 1408/71 Art. 2 Abs. 1, EWGV 1408/71 Art. 13, EWGV 574/72 Art. 10, AEUV Art. 49

Kindergeld für einen polnischen selbständig Erwerbtsätigen; Zurückverweisung an das FG wegen Änderungsbescheid im Revisionsverfahren

Leitsatz

1. Ist der persönliche Anwendungsbereich der VO (EWG) Nr. 1408/71 eröffnet und Deutschland nach den Art. 13 ff. dieser VO der zuständige Mitgliedstaat, ist die Anwendung des Art. 1 der VO (EWG) Nr. 574/72 nicht auf jeden Fall deshalb ausgeschlossen, weil die Kläger nicht die Voraussetzungen des Anhangs I Teil I Buchst. C bzw. Buchst. D der VO (EWG) Nr. 1408/71 erfüllt.
2. Ist bei bestehender Anspruchskonkurrenz der persönliche Geltungsbereich der VO (EWG) Nr. 1408/71 eröffnet, Deutschland aber nach den Art. 13 ff. der VO (EWG) Nr. 1408/71 der unzuständige Mitgliedstaat, ist die Anwendung der deutschen Kindergeldvorschriften (§§ 62 ff. EStG) nicht bereits wegen des in Art. 13 Abs. 1 Satz 1 der VO (EWG) Nr. 1408/71 geregelten Ausschließlichkeitsprinzips ausgeschlossen.
3. Eine Sperrwirkung scheidet bei eröffnetem persönlichen Anwendungsbereich der VO (EWG) Nr. 1408/71 auch dann aus, wenn die Ausübung der Niederlassungsfreiheit (Freizügigkeit der Selbständigen) in Rede steht.

Fundstelle(n):
BFH/NV 2014 S. 851 Nr. 6
JAAAE-61838

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