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BFH Urteil v. - II R 46/12 BStBl 2014 II S. 536

Gesetze: GrEStG § 1 Abs. 3 Nr. 1

Erbengemeinschaft als selbständiger Rechtsträger im Grunderwerbsteuerrecht

Leitsatz

1. Vereinigen sich mindestens 95 % der Anteile an einer grundbesitzenden Gesellschaft in der Hand einer Erbengemeinschaft, wird diese nach § 1 Abs. 3 Nr. 1 GrEStG grunderwerbsteuerrechtlich so behandelt, als habe sie das Grundstück von der Gesellschaft erworben.

2. Reicht der vom Grunderwerbsteuerbescheid erfasste Lebenssachverhalt nicht aus, um den Tatbestand, an den das GrEStG die Steuerpflicht knüpft, zu erfüllen, ist der Bescheid rechtswidrig. Der im Bescheid bezeichnete —nicht steuerbare— Lebenssachverhalt kann nicht durch einen anderen —steuerbaren— ersetzt werden.

3. Sind die Anteile an einer Gesellschaft bereits aufgrund eines vorausgegangenen Rechtsgeschäfts in einer Hand vereinigt, weil das nach § 1 Abs. 3 Nr. 1 GrEStG erforderliche Quantum von 95 % der Anteile erfüllt ist, unterliegt der Erwerb der restlichen Anteile nicht zusätzlich der Besteuerung.

Fundstelle(n):
BStBl 2014 II Seite 536
BB 2014 S. 1045 Nr. 18
BFH/NV 2014 S. 979 Nr. 6
BFH/PR 2014 S. 234 Nr. 7
BStBl II 2014 S. 536 Nr. 11
DB 2014 S. 12 Nr. 17
DB 2014 S. 1238 Nr. 22
DB 2014 S. 7 Nr. 17
DStR 2014 S. 850 Nr. 17
DStRE 2014 S. 636 Nr. 10
DStZ 2014 S. 368 Nr. 11
EStB 2014 S. 169 Nr. 5
ErbBstg 2014 S. 121 Nr. 5
ErbStB 2014 S. 148 Nr. 6
GStB 2014 S. 31 Nr. 8
GmbHR 2014 S. 666 Nr. 12
HFR 2014 S. 524 Nr. 6
KÖSDI 2014 S. 18842 Nr. 5
NWB-Eilnachricht Nr. 18/2014 S. 1342
StB 2014 S. 137 Nr. 5
StBW 2014 S. 363 Nr. 10
UVR 2014 S. 170 Nr. 6
Ubg 2014 S. 345 Nr. 5
VAAAE-62161

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