Gesetze: KStG 2002 § 1 Abs. 1 Nr. 6KStG 2002 § 4KStG 2002 § 5 Abs. 1 Nr. 9KStG 2002 § 8 Abs. 3 Satz 2GewStG 2002 § 3 Nr. 6AO i.d.F. vor dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements AO i.d.F. vor dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements § 52 Abs. 1 Satz 3, Abs. 2 Nr. 2AO i.d.F. vor dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements § 53 Nr. 1AO i.d.F. vor dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements § 55 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 3AO i.d.F. vor dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements § 57 Abs. 1 Satz 2AO i.d.F. vor dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements § 58 Nr. 2AO i.d.F. vor dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements § 65 Nr. 3AO i.d.F. vor dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements § 66AO i.d.F. des Gesetzes zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements AO i.d.F. des Gesetzes zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements § 52 Abs. 2 Nr. 11EGAO Art. 97 § 1dGemV § 1GemV § 7EG Art. 87 Abs. 1AEUV Art. 108 Abs. 3 Satz 3
Steuerbegünstigung einer kommunalen Eigengesellschaft (Rettungsdienst) als gemeinnützig
Leitsatz
1. Eine Eigengesellschaft (hier: GmbH) einer juristischen Person des öffentlichen Rechts (hier: Landkreis) kann nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG 2002 und § 3 Nr. 6 Satz 1 GewStG 2002 steuerbegünstigt sein. Das gilt auch, soweit sie in die Erfüllung hoheitlicher Pflichtaufgaben der Trägerkörperschaft (hier: Durchführung des bodengebundenen Rettungsdiensts) eingebunden ist.
2. Stehen kommunale Trägerkörperschaft und Eigengesellschaft in vertraglichen Leistungsbeziehungen, ist es als begünstigungsschädliche Gewinnausschüttung i.S. von § 55 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 AO anzusehen, wenn die Eigengesellschaft für die von ihr zu erbringenden Leistungen ein Entgelt erhält, das einem Fremdvergleich (in Gestalt des Kostenausgleichs zzgl. eines marktüblichen Gewinnaufschlags) nicht standhält. Die Voraussetzungen des § 58 Nr. 2 AO sind in diesem Fall nicht erfüllt.
3. Eine Einrichtung der Wohlfahrtspflege gemäß § 66 AO setzt nicht voraus, dass diese in unmittelbaren vertraglichen Beziehungen zu den von ihr betreuten Hilfsbedürftigen steht (Änderung der Rechtsprechung). Maßgeblich ist, dass die Hilfeleistungen in tatsächlicher Hinsicht selbst und unmittelbar gegenüber den Hilfsbedürftigen erbracht werden (Änderung der Spruchpraxis des Senats).
4. Ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb agiert nicht allein deshalb „des Erwerbs wegen” i.S. von § 66 Abs. 2 Satz 1 AO, weil er seine Leistungen zu denselben Bedingungen anbietet, wie private gewerbliche Unternehmen (Abgrenzung zum Senatsbeschluss vom I R 30/06, BFHE 219, 184, BStBl II 2009, 126). Maßgeblich ist, dass mit dem Betrieb keine Gewinne angestrebt werden, die über seinen konkreten Finanzierungsbedarf hinausgehen.
5. Die Steuerbefreiungen für Einrichtungen der Wohlfahrtspflege sind bestehende Beihilfen („Alt-Beihilfen”), für die das Durchführungsverbot des Art. 108 Abs. 3 Satz 3 AEUV nicht gilt.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
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Fundstelle(n): BStBl 2016 II Seite 68 AO-StB 2014 S. 174 Nr. 6 BB 2014 S. 1173 Nr. 20 BFH/NV 2014 S. 984 Nr. 6 BFH/PR 2014 S. 261 Nr. 8 BStBl II 2016 S. 68 Nr. 3 DB 2014 S. 11 Nr. 19 DB 2014 S. 1173 Nr. 21 DB 2014 S. 6 Nr. 19 DStR 2014 S. 944 Nr. 19 DStR 2015 S. 1274 Nr. 24 DStRE 2014 S. 699 Nr. 11 DStZ 2014 S. 401 Nr. 12 EStB 2014 S. 211 Nr. 6 FR 2014 S. 769 Nr. 16 FR 2014 S. 846 Nr. 18 GStB 2014 S. 30 Nr. 8 GmbH-StB 2014 S. 162 Nr. 6 GmbHR 2014 S. 778 Nr. 14 HFR 2014 S. 529 Nr. 6 KÖSDI 2014 S. 18871 Nr. 6 NWB-Eilnachricht Nr. 20/2014 S. 1483 NWB-Eilnachricht Nr. 50/2014 S. 3798 NWB-Eilnachricht Nr. 50/2014 S. 3798 StB 2014 S. 174 Nr. 6 StBW 2014 S. 404 Nr. 11 StBW 2014 S. 738 Nr. 19 StBp 2014 S. 239 Nr. 8 StuB-Bilanzreport Nr. 10/2014 S. 387 WPg 2014 S. 598 Nr. 12 WPg 2014 S. 636 Nr. 12 WAAAE-63500