Haftung des Wirtschaftsprüfers gegenüber Kapitalanleger: Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter; fehlerhafte Testierung der Gewinnprognosen in einem Wertpapierprospekt; Verjährungsfristbeginn
Leitsatz
1. Zur Haftung einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die in einem Wertpapierprospekt ein fehlerhaftes Testat betreffend die Prüfung der Gewinnprognosen nach § 7 des Wertpapierprospektgesetzes i.V.m. Art. 3 und Anhang I Nr. 13.2. der Verordnung (EG) Nr. 809/2004 abgegeben hat, gegenüber einem Kapitalanleger nach den Grundsätzen des Vertrags mit Schutzwirkung zugunsten Dritter.
2. Liegt der haftungsauslösende Fehler der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in einer falschen Rechtsanwendung, beginnt die regelmäßige Verjährungsfrist nach § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB nicht bereits mit dem Schluss des Jahres, in dem der Geschädigte Kenntnis von dieser Rechtsanwendung als solcher erlangt hat; vielmehr muss der Geschädigte Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis davon haben, dass die Rechtsanwendung fehlerhaft gewesen ist (im Anschluss an , WM 2014, 575).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): Nr. 7/2014 S. 403 AG 2014 S. 710 Nr. 19 BB 2014 S. 1217 Nr. 21 DB 2014 S. 1126 Nr. 20 DB 2014 S. 6 Nr. 20 DStR 2014 S. 1515 Nr. 30 DStRE 2014 S. 1466 Nr. 23 NJW 2014 S. 2345 Nr. 32 NWB-EN Nr. 383/2014 (Haftung eines Wirtschaftsprüfers für fehlerhaftes Testat) StuB-Bilanzreport Nr. 11/2014 S. 432 WM 2014 S. 935 Nr. 20 WPg 2014 S. 920 Nr. 17 ZIP 2014 S. 972 Nr. 20 PAAAE-63858