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BFH Beschluss v. - XI R 31/09

Gesetze: Richtlinie 77/388/EWG Art. 17 Abs. 5 Unterabs. 3Richtlinie 77/388/EWG Art. 19 Abs. 1Richtlinie 77/388/EWG Art. 20UStG § 15 Abs. 4UStG § 15a

EuGH-Vorlage zu Fragen der Bestimmung der abziehbaren Vorsteuerbeträge aus Eingangsleistungen für ein gemischt genutztes Gebäude, der Berichtigung des Vorsteuerabzugs im Falle eines von einem Mitgliedstaat nachträglich vorgeschriebenen vorrangigen Aufteilungsschlüssels sowie zu den Grundsätzen der Rechtssicherheit und des Vertrauensschutzes

Leitsatz

1. Der EuGH hat entschieden, dass Art. 17 Abs. 5 Unterabs. 3 der Richtlinie 77/388/EWG es den Mitgliedstaaten erlaubt, zum Zweck der Berechnung des Pro-rata-Satzes für den Abzug der Vorsteuern aus einem bestimmten Umsatz wie der Errichtung eines gemischt genutzten Gebäudes vorrangig einen anderen Aufteilungsschlüssel als den in Art. 19 Abs. 1 der Richtlinie 77/388/EWG vorgesehenen Umsatzschlüssel vorzuschreiben, vorausgesetzt, die herangezogene Methode gewährleistet eine präzisere Bestimmung dieses Pro-rata-Satzes ( —BLC Baumarkt—, UR 2012, 968, HFR 2013, 79).

a) Müssen bei der Anschaffung oder Errichtung eines gemischt genutzten Gebäudes Eingangsleistungen, deren Bemessungsgrundlage zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gehören, zur präziseren Bestimmung der abziehbaren Vorsteuerbeträge zunächst den (steuerpflichtigen oder steuerfreien) Verwendungsumsätzen des Gebäudes zugeordnet und lediglich die danach verbliebenen Vorsteuern nach einem Flächen- oder Umsatzschlüssel aufgeteilt werden?

b) Gelten die vom EuGH im Urteil —BLC Baumarkt— (UR 2012, 968, HFR 2013, 79) aufgestellten Grundsätze und die Antwort auf die vorstehende Frage auch für Vorsteuerbeträge aus Eingangsleistungen für die Nutzung, Erhaltung oder Unterhaltung eines gemischt genutzten Gebäudes?

2. Ist Art. 20 der Richtlinie 77/388/EWG dahin auszulegen, dass die in dieser Bestimmung vorgesehene Berichtigung des ursprünglichen Vorsteuerabzugs auch auf einen Sachverhalt Anwendung findet, bei dem ein Steuerpflichtiger die Vorsteuern aus der Errichtung eines gemischt genutzten Gebäudes nach der in Art. 19 Abs. 1 der Richtlinie 77/388/EWG vorgesehenen und nach nationalem Recht zulässigen Umsatzmethode aufgeteilt hat und ein Mitgliedstaat nachträglich während des Berichtigungszeitraums vorrangig einen anderen Aufteilungsschlüssel vorschreibt?

3. Falls die vorstehende Frage zu bejahen ist: Verwehren die Grundsätze der Rechtssicherheit und des Vertrauensschutzes die Anwendung des Art. 20 der Richtlinie 77/388/EWG, wenn der Mitgliedstaat für Fälle der zuvor beschriebenen Art weder ausdrücklich eine Vorsteuerberichtigung anordnet noch eine Übergangsregelung trifft und wenn die vom Steuerpflichtigen angewandte Vorsteueraufteilung nach der Umsatzmethode vom BFH generell als sachgerecht anerkannt worden war?

Fundstelle(n):
BB 2014 S. 1685 Nr. 29
BB 2014 S. 2144 Nr. 36
BBK-Kurznachricht Nr. 16/2014 S. 742
BFH/NV 2014 S. 1334 Nr. 8
BFH/PR 2014 S. 325 Nr. 9
DB 2014 S. 1655 Nr. 30
DB 2014 S. 6 Nr. 27
DStR 2014 S. 10 Nr. 28
DStR 2014 S. 1438 Nr. 29
DStRE 2014 S. 950 Nr. 15
DStZ 2014 S. 586 Nr. 17
GStB 2014 S. 38 Nr. 10
HFR 2014 S. 831 Nr. 9
KSR direkt 2014 S. 9 Nr. 8
KÖSDI 2014 S. 18959 Nr. 8
NWB-Eilnachricht Nr. 29/2014 S. 2149
NWB-Eilnachricht Nr. 3/2015 S. 101
NWB-Eilnachricht Nr. 50/2014 S. 3808
NWB-Eilnachricht Nr. 50/2014 S. 3808
RIW 2014 S. 852 Nr. 12
StB 2014 S. 255 Nr. 8
StBW 2014 S. 567 Nr. 15
StBW 2014 S. 582 Nr. 15
StuB-Bilanzreport Nr. 15/2014 S. 587
UR 2014 S. 651 Nr. 16
UStB 2014 S. 219 Nr. 8
UVR 2014 S. 262 Nr. 9
Ubg 2014 S. 541 Nr. 8
wistra 2014 S. 4 Nr. 8
XAAAE-68640

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