Abzugsverbot für Bestechungsgelder umfasst auch Kosten des Strafverfahrens und einen für verfallen erklärten Betrag
Leitsatz
1. Das für die „Zuwendung von Vorteilen sowie damit zusammenhängende Aufwendungen” geltende Abzugsverbot des § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 10 EStG erfasst nicht nur die Bestechungsgelder als solche, sondern auch die Kosten eines nachfolgenden Strafverfahrens sowie Aufwendungen, die aufgrund einer im Strafurteil ausgesprochenen Verfallsanordnung entstehen.
2. Zur Vermeidung einer verfassungswidrigen Doppelbelastung gilt das Abzugsverbot für verfallene Beträge nicht, bei denen das Strafgericht die Ertragsteuerbelastung bei der Bemessung des Verfallsbetrags nicht mindernd berücksichtigt hat.
3. „Beauftragter” i.S. des § 299 Abs. 2 StGB kann auch sein, wer nicht rechtlich, sondern nur faktisch Einfluss auf die Entscheidung eines anderen nehmen kann.
4. Kosten der Strafverteidigung, die einem wegen einer vorsätzlichen Tat verurteilten Steuerpflichtigen entstanden sind, sind nicht als außergewöhnliche Belastungen abziehbar (Anschluss an das , BFHE 241, 355, BStBl II 2013, 806).
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Fundstelle(n): BStBl 2014 II Seite 684 BB 2014 S. 2005 Nr. 34 BBK-Kurznachricht Nr. 19/2014 S. 888 BFH/NV 2014 S. 1632 Nr. 10 BFH/PR 2014 S. 371 Nr. 11 BStBl II 2014 S. 684 Nr. 15 DB 2014 S. 6 Nr. 33 DStR 2014 S. 6 Nr. 33 DStRE 2014 S. 1156 Nr. 19 DStZ 2014 S. 626 Nr. 18 EStB 2014 S. 324 Nr. 9 FR 2014 S. 858 Nr. 18 GStB 2014 S. 46 Nr. 12 HFR 2014 S. 863 Nr. 10 KÖSDI 2014 S. 18987 Nr. 9 NWB-Eilnachricht Nr. 35/2014 S. 2604 PStR 2014 S. 276 Nr. 11 PStR 2016 S. 24 Nr. 1 StB 2014 S. 294 Nr. 9 StBW 2014 S. 641 Nr. 17 StuB-Bilanzreport Nr. 17/2014 S. 661 Ubg 2014 S. 723 Nr. 11 wistra 2014 S. 493 Nr. 12 DAAAE-71090