Stromlieferungsvertrag: Leistungsangebot eines Versorgungsunternehmens als sog. Realofferte; Inhaber der tatsächlichen Verfügungsgewalt über den Versorgungsanschluss als Empfänger der Realofferte; abweichender Abnehmer der Versorgungsleistung im Einzelfall
Leitsatz
In dem Leistungsangebot eines Versorgungsunternehmens ist grundsätzlich ein Vertragsangebot zum Abschluss eines Versorgungsvertrags in Form einer sogenannten Realofferte zu sehen, die von demjenigen konkludent angenommen wird, der aus dem Leitungsnetz des Versorgungsunternehmens Elektrizität, Gas, Wasser oder Fernwärme entnimmt (Bestätigung und Fortführung der Senatsrechtsprechung , CuR 2014, 27 Rn. 13 f.; vom , VIII ZR 217/10, NJW 2011, 3509 Rn. 16; vom , VIII ZR 235/08, WuM 2010, 89 Rn. 13; vom , VIII ZR 293/07, NJW 2009, 913 Rn. 6, 8 f., 11; vom , VIII ZR 138/05, NJW 2006, 1667 Rn. 15, 20; vom , VIII ZR 140/04, WM 2005, 1717 unter II 1 a; vom , VIII ZR 66/04, WM 2005, 1089 unter II 1 b aa und bb und VIII ZR 1/04, ZNER 2005, 63 unter II 1 a und b; vom , VIII ZR 30/03, NJW 2003, 2902 unter [II] 1; vom , VIII ZR 95/03, WM 2004, 2450 unter II 2; Beschluss vom , VIII ZR 7/04, WuM 2006, 207 Rn. 2).
Empfänger der Realofferte zum Abschluss eines Versorgungsvertrags ist typischerweise derjenige, der die tatsächliche Verfügungsgewalt über den Versorgungsanschluss am Übergabepunkt ausübt. Im Falle einer Vermietung oder Verpachtung (hier: einer Gaststätte) steht diese tatsächliche Verfügungsgewalt entsprechend der aus dem Miet- oder Pachtvertrag folgenden rechtlichen Befugnis dem Mieter oder Pächter zu. Hierbei kommt es - ähnlich wie bei unternehmensbezogenen Geschäften - nicht darauf an, ob dem Energieversorger die Identität des Inhabers der tatsächlichen Verfügungsgewalt bekannt ist (Bestätigung und Fortführung der Senatsrechtsprechung , CuR 2014, 27 Rn. 13 f.; vom , VIII ZR 217/10, NJW 2011, 3509 Rn. 16; vom , VIII ZR 235/08, WuM 2010, 89 Rn. 13; vom , VIII ZR 293/07, NJW 2009, 913 Rn. 6, 8 f., 11; vom , VIII ZR 138/05, NJW 2006, 1667 Rn. 15, 20; vom , VIII ZR 140/04, WM 2005, 1717 unter II 1 a; vom , VIII ZR 66/04, WM 2005, 1089 unter II 1 b aa und bb und VIII ZR 1/04, ZNER 2005, 63 unter II 1 a und b; vom , VIII ZR 30/03, NJW 2003, 2902 unter [II] 1; vom , VIII ZR 95/03, WM 2004, 2450 unter II 2; Beschluss vom , VIII ZR 7/04, WuM 2006, 207 Rn. 2).
Diese auf den Inhaber der tatsächlichen Verfügungsgewalt über den Versorgungsanschluss weisenden Grundsätze gelten nur dann nicht, wenn gegenläufige Anhaltspunkte vorhanden sind, die im Einzelfall unübersehbar in eine andere Richtung weisen, oder wenn der Abnehmer der Versorgungsleistung bereits anderweitig feststeht, weil das Versorgungsunternehmen oder der Abnehmer zuvor mit einem Dritten eine Liefervereinbarung geschlossen haben.
(Bestätigung und Fortführung der Senatsrechtsprechung , CuR 2014, 27 Rn. 13 f.; vom , VIII ZR 217/10, NJW 2011, 3509 Rn. 16; vom , VIII ZR 235/08, WuM 2010, 89 Rn. 13; vom , VIII ZR 293/07, NJW 2009, 913 Rn. 6, 8 f., 11; vom , VIII ZR 138/05, NJW 2006, 1667 Rn. 15, 20; vom , VIII ZR 140/04, WM 2005, 1717 unter II 1 a; vom , VIII ZR 66/04, WM 2005, 1089 unter II 1 b aa und bb und VIII ZR 1/04, ZNER 2005, 63 unter II 1 a und b; vom , VIII ZR 30/03, NJW 2003, 2902 unter [II] 1; vom , VIII ZR 95/03, WM 2004, 2450 unter II 2; Beschluss vom , VIII ZR 7/04, WuM 2006, 207 Rn. 2).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BB 2014 S. 2049 Nr. 35 NJW 2014 S. 3148 Nr. 43 WM 2014 S. 1833 Nr. 38 ZIP 2014 S. 2090 Nr. 43 ZIP 2014 S. 59 Nr. 31 ZMR 2015 S. 365 Nr. 5 wistra 2014 S. 3 Nr. 8 WAAAE-71785