1. Die vom Senat entwickelten Leitlinien zur Beurteilung der Angemessenheit der Dauer finanzgerichtlicher Verfahren stehen nicht in Widerspruch zur Rechtsprechung der anderen obersten Gerichtshöfe des Bundes.
2. Auch wenn objektiv ein Grund besteht, ein Verfahren zum Ruhen zu bringen, die Beteiligten dem Ruhen aber trotz einer entsprechenden Anfrage des FG nicht zustimmen, bleibt das FG zur Verfahrensförderung verpflichtet. In derartigen Fällen kann jedoch bereits die Feststellung des Entschädigungsgerichts, dass die Verfahrensdauer unangemessen war, eine ausreichende Wiedergutmachung darstellen.
3. Der Anspruch auf Geldentschädigung steht in Fällen subjektiver Klagehäufung jeder an einem Gerichtsverfahren beteiligten Person einzeln zu (Anschluss an die Rechtsprechung des BVerwG). Dies gilt insbesondere für Klagen von Ehegatten gegen Zusammenveranlagungsbescheide.
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Fundstelle(n): BStBl 2014 II Seite 933 AO-StB 2014 S. 330 Nr. 11 BFH/NV 2014 S. 1844 Nr. 11 BFH/PR 2014 S. 450 Nr. 12 BStBl II 2014 S. 933 Nr. 19 DB 2014 S. 2150 Nr. 38 DB 2014 S. 6 Nr. 38 DStR 2014 S. 10 Nr. 38 DStRE 2014 S. 1398 Nr. 22 HFR 2015 S. 485 Nr. 5 NWB-Eilnachricht Nr. 39/2014 S. 2910 StB 2014 S. 338 Nr. 10 StBW 2014 S. 774 Nr. 10 StBW 2014 S. 788 Nr. 10 StuB-Bilanzreport Nr. 9/2015 S. 358 Ubg 2014 S. 818 Nr. 12 Ubg 2014 S. 818 Nr. 12 FAAAE-72861