Körperschaftsteuererhöhung: Ausschüttungsunabhängige Nachbelastung des Endbestandes des EK 02; „Verschonungsregelung” des § 34 Abs. 16 KStG 2002 i.d.F. des JStG 2008; Beitrittsaufforderung
Leitsatz
1. Das durch § 34 Abs. 16 KStG 2002 i.d.F. des JStG 2008 eingeräumte Recht, für die Anwendung des bisherigen Rechts zu optieren, und damit einer sofortigen, ausschüttungsunabhängigen Nachbelastung des Endbestandes des EK 02 zu entgehen, begründet eine Besserstellung steuerbefreiter Körperschaften sowie bestimmter Körperschaften aus dem Bereich der Wohnungswirtschaft.
2. Soweit sich diese Optionsmöglichkeit erstens nur auf in der Wohnungswirtschaft tätige Körperschaften, an denen juristische Personen des öffentlichen Rechts beteiligt sind, erstreckt und zweitens diese Beteiligung zu mindestens 50 v.H. mittelbar oder unmittelbar bestehen muss, ist unter dem Blickwinkel des Art. 3 Abs. 1 GG zu prüfen, ob es für diese unterschiedliche Behandlung innerhalb der Gruppe von Wohnungsunternehmen einen sachlichen Grund gibt.
3. Das BMF wird zum Beitritt aufgefordert und gebeten, Hinweise auf den Hintergrund der vom Gesetzgeber vorgenommenen Differenzierungen zu geben.
Tatbestand
Fundstelle(n): BB 2015 S. 1173 Nr. 20 BFH/NV 2015 S. 929 Nr. 6 BFH/PR 2015 S. 241 Nr. 7 DB 2015 S. 1016 Nr. 18 DB 2015 S. 6 Nr. 17 DStR 2015 S. 8 Nr. 17 DStRE 2015 S. 659 Nr. 11 EStB 2015 S. 201 Nr. 6 FR 2015 S. 853 Nr. 18 GmbH-StB 2015 S. 151 Nr. 6 GmbHR 2015 S. 598 Nr. 11 HFR 2015 S. 786 Nr. 8 NWB-Eilnachricht Nr. 18/2015 S. 1301 StB 2015 S. 174 Nr. 6 StBW 2015 S. 482 Nr. 13 StBW 2015 S. 496 Nr. 13 StuB-Bilanzreport Nr. 9/2015 S. 355 OAAAE-88754