1. Im Fall einer Schwangerschaft aufgrund einer Befruchtung außerhalb des Körpers (In-vitro-Fertilisation) greift das Kündigungsverbot des § 9 Abs. 1 Satz 1 MuSchG ab dem Zeitpunkt der Einsetzung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter (Embryonentransfer).
2. Eine außerhalb des Geltungsbereichs des KSchG ausgesprochene Kündigung ist gemäß § 134 BGB iVm. § 7 Abs. 1, §§ 1, 3 AGG nichtig, wenn sie wegen der - beabsichtigten - Durchführung einer In-vitro-Fertilisation und der damit einhergehenden Möglichkeit einer Schwangerschaft erklärt wird.
Fundstelle(n): BB 2015 S. 1395 Nr. 23 BB 2015 S. 1470 Nr. 24 BB 2015 S. 884 Nr. 15 DB 2015 S. 14 Nr. 14 DB 2015 S. 7 Nr. 22 DStR 2015 S. 1005 Nr. 19 DStR 2015 S. 12 Nr. 14 NJW 2015 S. 1899 Nr. 26 NJW 2015 S. 8 Nr. 24 BAAAE-90947