Behandlung der durch einen Rechtsanwalt veruntreuten Fremdgelder in der Einnahmenüberschussrechnung
Leitsatz
1. Verwendet ein Rechtsanwalt Fremdgelder, die er in fremdem Namen und für fremde Rechnung beigetrieben hat, für eigene Zwecke, verlieren diese nicht die Eigenschaft als durchlaufende Posten und sind im Rahmen der Einnahmenüberschussrechnung nicht in die Gewinnermittlung einzubeziehen.
2. Veruntreute Fremdgelder stellen auch dann keine steuerbaren Einnahmen für die Tätigkeit des Rechtsanwalts im Rahmen der Einkünfte aus selbständiger Arbeit oder der Einkünfte aus Gewerbebetrieb dar, wenn der Rechtsanwalt diese kontinuierlich und planmäßig über mehrere Jahre hinweg einsetzt, um Betriebsausgaben oder Kosten der privaten Lebensführung zu bestreiten.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2015 II Seite 643 BB 2015 S. 1686 Nr. 29 BBK-Kurznachricht Nr. 14/2015 S. 632 BFH/NV 2015 S. 1160 Nr. 8 BFH/PR 2015 S. 329 Nr. 10 BStBl II 2015 S. 643 Nr. 12 DB 2015 S. 1441 Nr. 25 DB 2015 S. 6 Nr. 25 DStR 2015 S. 1367 Nr. 25 DStRE 2015 S. 824 Nr. 13 EStB 2015 S. 227 Nr. 7 FR 2015 S. 799 Nr. 17 GStB 2015 S. 34 Nr. 9 HFR 2015 S. 720 Nr. 8 KÖSDI 2015 S. 19385 Nr. 7 NJW 2015 S. 10 Nr. 45 NWB-Eilnachricht Nr. 27/2015 S. 1970 StB 2015 S. 213 Nr. 7 StBW 2015 S. 642 Nr. 17 StBW 2015 S. 654 Nr. 17 StuB-Bilanzreport Nr. 13/2015 S. 513 Ubg 2015 S. 429 Nr. 7 WPg 2015 S. 788 Nr. 15 FAAAE-92544