Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten bei gerichtlich geltend gemachten Schadenersatzforderungen; Berichtigung eines fehlerhaften Bilanzansatzes bei Wechsel der Gewinnermittlungsart
Leitsatz
1. Bei der Bildung einer Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten ist zwischen der Wahrscheinlichkeit des Bestehens der Verbindlichkeit und der Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Inanspruchnahme hieraus zu unterscheiden, da die beiden Voraussetzungen innewohnenden Risiken unterschiedlich hoch zu bewerten sein können.
2. Der Steuerpflichtige kann nach den Umständen des Einzelfalls nicht verpflichtet sein, eine Rückstellung für eine ungewisse Verbindlichkeit wegen eines gegen ihn geführten Klageverfahrens zu bilden, wenn nach einem von fachkundiger dritter Seite erstellten Gutachten sein Unterliegen im Prozess am Bilanzstichtag nicht überwiegend wahrscheinlich ist.
3. Der Grundsatz der Gesamtgewinngleichheit gebietet, dass eine Personengesellschaft, die gemäß § 4 Abs. 1 UmwStG an einen unzutreffenden Bilanzansatz in einer steuerlichen Schlussbilanz der übertragenden Kapitalgesellschaft gemäß § 3 Satz 1 UmwStG gebunden ist, diesen Bilanzierungsfehler beim Wechsel der Gewinnermittlungsart gewinnneutral korrigieren kann, wenn er sich bislang steuerlich nicht ausgewirkt hat.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2015 II Seite 759 BB 2015 S. 1839 Nr. 31 BB 2015 S. 2604 Nr. 43 BB 2016 S. 45 Nr. 1 BBK-Kurznachricht Nr. 13/2015 S. 582 BFH/NV 2015 S. 1183 Nr. 8 BFH/PR 2015 S. 326 Nr. 10 BStBl II 2015 S. 759 Nr. 14 DB 2015 S. 1437 Nr. 25 DB 2015 S. 6 Nr. 25 DStR 2015 S. 1358 Nr. 25 DStRE 2015 S. 824 Nr. 13 DStZ 2015 S. 618 Nr. 16 EStB 2015 S. 268 Nr. 8 FR 2015 S. 754 Nr. 16 GStB 2015 S. 33 Nr. 9 GmbHR 2015 S. 836 Nr. 15 HFR 2015 S. 1013 Nr. 11 KÖSDI 2015 S. 19386 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 26/2015 S. 1898 StB 2015 S. 213 Nr. 7 StBW 2015 S. 642 Nr. 17 StBW 2015 S. 655 Nr. 17 StuB-Bilanzreport Nr. 13/2015 S. 512 Ubg 2015 S. 428 Nr. 7 WPg 2015 S. 852 Nr. 16 KAAAE-92551