Unrichtige Rechtsbehelfsbelehrung; Regelungsumfang eines Kindergeldablehnungsbescheids; Wiederholung eines Verwaltungsakts
Leitsatz
1. Eine aufgrund eines fehlerhaft genannten Fristbeginns unrichtig erteilte Rechtsbehelfsbelehrung führt gemäß § 55 Abs. 2 FGO dazu, dass die Einlegung des Rechtsbehelfs noch innerhalb eines Jahres seit der Bekanntgabe des Bescheids zulässig ist. Dies gilt auch dann, wenn damit statt der gesetzlich vorgeschriebenen Frist eine zu lange Frist angegeben wird, unabhängig davon, ob die Unrichtigkeit der Rechtsbehelfsbelehrung kausal für die Überschreitung der regulären Rechtsbehelfsfrist war.
2. Wird Kindergeld mit dem Hinweis auf einen bereits bestandskräftigen Bescheid abgelehnt, handelt es sich um eine wiederholende Verfügung ohne eigenen Regelungsgehalt, auch wenn sie in Form eines Verwaltungsakts ergeht und mit einer Rechtsmittelbelehrung versehen ist.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2015 II Seite 850 AO-StB 2015 S. 228 Nr. 8 BFH/NV 2015 S. 1187 Nr. 8 BFH/PR 2015 S. 319 Nr. 9 BStBl II 2015 S. 850 Nr. 16 DB 2015 S. 6 Nr. 26 DStR 2015 S. 11 Nr. 26 DStRE 2015 S. 1014 Nr. 16 FR 2015 S. 1150 Nr. 24 HFR 2015 S. 767 Nr. 8 NJW 2015 S. 2688 Nr. 36 NWB-Eilnachricht Nr. 29/2015 S. 2123 StB 2015 S. 257 Nr. 8 StBW 2015 S. 684 Nr. 18 StBW 2015 S. 707 Nr. 18 UAAAE-93362