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BFH Urteil v. - I R 29/14 BStBl 2016 II S. 258

Gesetze: AStG (i.d.F. bis zur Änderung durch das StVergAbG vom 16. Mai 2003) AStG (i.d.F. bis zur Änderung durch das StVergAbG vom 16. Mai 2003) § 1 Abs. 1 und Abs. 4; DBA Großbritannien 1964 DBA Großbritannien 1964 Art. IV; EStG 2002 § 6 Abs. 1 Nr. 2 Satz 2;

Sperrwirkung von Art. IV DBA-Großbritannien 1964 gegenüber Einkünftekorrektur nach § 1 Abs. 1 AStG a.F. bei Teilwertabschreibung eines unbesichert begebenen Darlehens im Konzern

Leitsatz

1. Aufgrund des sog. Rückhalts im Konzern kann es fremdvergleichsgerecht sein, bei einer Darlehensgewährung zwischen Kapitalgesellschaften in einem Konzern von Sicherheiten abzusehen (Bestätigung des Senatsurteils vom I R 24/97, BFHE 184, 482, BStBl II 1998, 573). Der Konzernrückhalt lässt jedoch keinen Schluss auf die Rückzahlung der Darlehensverbindlichkeit durch die Tochtergesellschaft und damit die Werthaltigkeit des Rückforderungsanspruchs aus dem gewährten Darlehen zu (Abweichung vom BStBl I 2011, 277, dort unter 3.).

2. Der abkommensrechtliche Grundsatz des „dealing at arm's length“ nach Art. 9 Abs. 1 OECD-MustAbk (hier: nach Art. IV DBA-Großbritannien 1964) ermöglicht eine Einkünftekorrektur nach nationalen Vorschriften der Vertragsstaaten (hier: nach § 1 Abs. 1 AStG i.d.F. bis zur Änderung durch das StVergAbG vom , BGBl I 2003, 660, BStBl I 2003, 321) nur dann, wenn der zwischen den verbundenen Unternehmen vereinbarte Preis (hier: der Darlehenszins) seiner Höhe, also seiner Angemessenheit nach dem Fremdvergleichsmaßstab nicht standhält. Er ermöglicht indessen nicht die Korrektur einer Abschreibung, die (nach § 6 Abs. 1 Nr. 2 Satz 2 EStG 2002) auf den Teilwert der Forderung auf Rückzahlung der Darlehensvaluta und auf Zinsrückstände vorzunehmen ist, weil die inländische Muttergesellschaft das Darlehen ihrer ausländischen (hier: englischen) Tochtergesellschaft in (ggf.) fremdunüblicher Weise unbesichert begeben hat (Bestätigung des Senatsurteils vom I R 23/13, BFHE 248, 170; Abweichung vom BStBl I 2011, 277, dort unter 3.). Die fehlende Besicherung schlägt sich insoweit nur im entsprechend bepreisten Zins nieder (Bestätigung des Senatsurteils vom I R 65/94, BFHE 176, 571).

Tatbestand

Fundstelle(n):
BStBl 2016 II Seite 258
BB 2015 S. 2544 Nr. 42
BB 2017 S. 602 Nr. 11
BFH/NV 2015 S. 1506 Nr. 10
BFH/PR 2015 S. 407 Nr. 11
BStBl II 2016 S. 258 Nr. 6
DB 2015 S. 2182 Nr. 38
DB 2015 S. 6 Nr. 37
DB 2016 S. 2683 Nr. 46
DStR 2015 S. 2120 Nr. 38
DStR 2015 S. 6 Nr. 37
DStRE 2015 S. 1211 Nr. 19
EStB 2015 S. 350 Nr. 10
FR 2016 S. 481 Nr. 10
GStB 2016 S. 7 Nr. 2
GmbH-StB 2015 S. 339 Nr. 12
GmbHR 2015 S. 1107 Nr. 20
HFR 2015 S. 1001 Nr. 11
IStR 2015 S. 748 Nr. 19
IWB-Kurznachricht Nr. 19/2015 S. 706
KÖSDI 2015 S. 19505 Nr. 10
NWB-Eilnachricht Nr. 38/2015 S. 2770
RIW 2015 S. 852 Nr. 12
StB 2015 S. 338 Nr. 10
StBW 2015 S. 847 Nr. 22
StBW 2015 S. 868 Nr. 22
StuB-Bilanzreport Nr. 19/2015 S. 766
Ubg 2015 S. 616 Nr. 10
KAAAF-01626

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