Kein Anspruch des Leistungsempfängers auf Erstattung nicht geschuldeter Umsatzsteuer aus § 37 Abs. 2 AO bei Insolvenz des Rechnungsausstellers
Leitsatz
1. Dem EuGH-Urteil Reemtsma (EU:C:2007:167) ist kein unionsrechtliches Gebot zu entnehmen, einen Anspruch des Leistungsempfängers aus § 37 Abs. 2 AO auf Erstattung zu Unrecht vom Leistenden in Rechnung gestellter Umsatzsteuer gegen den Fiskus anzuerkennen, wenn eine Erstattung vom Leistenden wegen dessen Insolvenz nicht mehr (vollständig) erreicht werden kann.
2. Die Regelungen, die das deutsche Umsatzsteuer- und Abgabenrecht zum Schutz des Leistungsempfängers bereithält, der die zu Unrecht in Rechnung gestellte Umsatzsteuer an den Rechnungsaussteller gezahlt hat, werden den Anforderungen, die der EuGH an eine systemgerechte Abwicklung zu Unrecht erhobener und gezahlter Umsatzsteuer stellt, grundsätzlich gerecht.
Tatbestand
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Fundstelle(n): BStBl 2022 II Seite 246 AO-StB 2015 S. 321 Nr. 11 BB 2015 S. 2325 Nr. 39 BFH/NV 2015 S. 1611 Nr. 11 BFH/PR 2015 S. 433 Nr. 12 DB 2015 S. 2187 Nr. 38 DB 2015 S. 6 Nr. 38 DStR 2015 S. 10 Nr. 38 DStRE 2015 S. 1318 Nr. 21 HFR 2015 S. 999 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 39/2015 S. 2844 StB 2015 S. 336 Nr. 10 StBW 2015 S. 847 Nr. 22 StBW 2015 S. 904 Nr. 23 UR 2015 S. 802 Nr. 20 UVR 2016 S. 2 Nr. 1 Ubg 2015 S. 673 Nr. 11 ZIP 2015 S. 1984 Nr. 41 ZIP 2015 S. 5 Nr. 38 TAAAF-01957