Zeitliche Grenzen für die Ausübung oder Änderung von Antrags- oder Wahlrechten
Leitsatz
1. Einkommensteuerrechtliche Antrags- oder Wahlrechte können auch nach Eintritt der Bestandskraft eines vorangehenden Bescheids jedenfalls dann erstmalig ausgeübt oder geändert werden, wenn das FA einen steuererhöhenden Änderungsbescheid erlassen hat, mit dem ein weiterer steuererheblicher Sachverhalt erfasst worden ist, aufgrund dessen überhaupt erst die wirtschaftliche Notwendigkeit entstanden ist, sich mit der erstmaligen bzw. geänderten Ausübung eines Antrags- oder Wahlrechts zu befassen (Abweichung vom , BFH/NV 2010, 1415 mit Zustimmung des IX. Senats). Die nachträgliche Antrags- oder Wahlrechtsausübung wird in zeitlicher Hinsicht durch die formelle Bestandskraft des Änderungsbescheids und in betragsmäßiger Hinsicht durch den Änderungsrahmen des § 351 Abs. 1 AO begrenzt.
2. Der Freibetrag für Betriebsveräußerungs- oder -aufgabegewinne kann auch bei Veräußerung oder Aufgabe mehrerer Betriebe, Teilbetriebe oder Mitunternehmeranteile innerhalb desselben Veranlagungszeitraums nur für einen einzigen Veräußerungs- oder Aufgabegewinn in Anspruch genommen werden.
Tatbestand
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Fundstelle(n): BStBl 2016 II Seite 278 AO-StB 2016 S. 64 Nr. 3 BB 2016 S. 533 Nr. 9 BB 2016 S. 737 Nr. 12 BBK-Kurznachricht Nr. 8/2016 S. 359 BFH/NV 2016 S. 664 Nr. 4 BFH/PR 2016 S. 135 Nr. 5 BStBl II 2016 S. 278 Nr. 6 DB 2016 S. 1053 Nr. 18 DB 2016 S. 6 Nr. 7 DStR 2016 S. 459 Nr. 8 DStR 2016 S. 8 Nr. 7 DStRE 2016 S. 440 Nr. 7 DStZ 2016 S. 349 Nr. 10 EStB 2016 S. 84 Nr. 3 FR 2016 S. 633 Nr. 13 GStB 2016 S. 17 Nr. 5 HFR 2016 S. 312 Nr. 4 KSR direkt 2016 S. 4 Nr. 4 KÖSDI 2016 S. 19708 Nr. 3 NWB-Eilnachricht Nr. 8/2016 S. 536 StB 2016 S. 42 Nr. 3 StuB-Bilanzreport Nr. 5/2016 S. 198 Ubg 2016 S. 164 Nr. 3 VAAAF-66766