Zu den Anforderungen an die Gewährung des Vorsteuerabzugs aus Billigkeitsgründen
Leitsatz
1. Vorsteuerabzug im Billigkeitsverfahren setzt voraus, dass der Unternehmer gutgläubig war und alle Maßnahmen ergriffen hat, die vernünftigerweise von ihm verlangt werden können, um sich von der Richtigkeit der Angaben in der Rechnung zu überzeugen und seine Beteiligung an einem Betrug ausgeschlossen ist.
2. Im Billigkeitsverfahren muss das FA nicht das Vorliegen objektiver Umstände nachweisen, die den Schluss zulassen, dass das Recht auf Vorsteuerabzug in betrügerischer Weise oder missbräuchlich geltend gemacht wird. Das ist nur dann erforderlich, wenn der Vorsteuerabzug trotz Vorliegens dessen objektiver Merkmale wegen der Einbindung des Unternehmers in eine missbräuchliche Gestaltung versagt werden soll.
3. Es stellt keinen Ermessensfehler dar, wenn eine Behörde ihre Entscheidung auf mehrere Ermessenserwägungen stützt, von denen zwar eine oder einzelne fehlerhaft sind, die Behörde aber eindeutig zum Ausdruck gebracht hat, dass jede einzelne der Ermessenserwägungen bereits allein tragend ist.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2016 II Seite 589 BB 2016 S. 1045 Nr. 18 BB 2017 S. 349 Nr. 7 BBK-Kurznachricht/2016 S. 577 BFH/NV 2016 S. 988 Nr. 6 BFH/PR 2016 S. 224 BStBl II 2016 S. 589 Nr. 13 DB 2016 S. 6 Nr. 17 DB 2016 S. 996 Nr. 17 DStR 2016 S. 960 Nr. 17 DStRE 2016 S. 573 Nr. 9 DStZ 2016 S. 469 Nr. 13 GStB 2016 S. 31 Nr. 8 HFR 2016 S. 653 Nr. 7 KÖSDI 2016 S. 19798 Nr. 5 NWB-Eilnachricht Nr. 18/2016 S. 1337 StB 2016 S. 124 Nr. 5 StuB-Bilanzreport Nr. 9/2016 S. 361 UR 2016 S. 397 Nr. 10 UStB 2016 S. 174 UVR 2016 S. 164 Nr. 6 Ubg 2016 S. 301 Nr. 5 JAAAF-72300