Kindbezogene Berechnung des Differenzkindergeldes - Keine familienbezogene Betrachtungsweise
Leitsatz
1. Die Berechnung des Differenzkindergeldes hat nach dem EStG kindbezogen zu erfolgen. Eine Kürzung des Differenzkindergeldes bei einzelnen Kindern durch Verrechnung eines übersteigenden Betrages bei anderen Kindern ist mangels gesetzlicher Grundlage ausgeschlossen.
2. Art. 68 der VO Nr. 883/2004 enthält im Hinblick auf eine Berechnungsmethode, bei der die Beträge der Familienleistungen eines primär und eines sekundär zuständigen Mitgliedstaates miteinander verglichen werden, keine Regelung.
3. Räumt die Verordnung den Mitgliedstaaten einen Gestaltungsspielraum ein, obliegt die Befugnis zur Letztkonkretisierung dem Gesetzgeber. Das EStG hat die Gewährung und Festsetzung des Kindergeldes kindbezogen ausgestaltet.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2017 II Seite 121 BFH/NV 2016 S. 1216 Nr. 8 BFH/PR 2016 S. 273 Nr. 9 BStBl II 2017 S. 121 Nr. 2 DB 2016 S. 6 Nr. 23 DStR 2016 S. 8 Nr. 23 DStRE 2016 S. 851 Nr. 14 DStZ 2016 S. 519 Nr. 14 EStB 2016 S. 248 Nr. 7 FR 2016 S. 967 Nr. 20 GStB 2016 S. 30 Nr. 8 HFR 2016 S. 725 Nr. 8 IStR 2016 S. 549 Nr. 13 KÖSDI 2016 S. 19874 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 24/2016 S. 1778 PIStB 2016 S. 230 Nr. 9 StB 2016 S. 202 Nr. 7 LAAAF-75059