Verletzung des rechtlichen Gehörs durch Entscheidung im vereinfachten Verfahren nach § 94a Satz 1 FGO ohne vorherige Anordnung
Leitsatz
1. Das FG verletzt den Anspruch eines Beteiligten auf rechtliches Gehör, wenn es gemäß § 94a Satz 1 FGO im vereinfachten Verfahren ohne Durchführung einer mündlichen Verhandlung entscheidet, ohne dem Beteiligten zuvor seine dahingehende Absicht und den Zeitpunkt mitzuteilen, bis zu dem er sein Vorbringen in den Prozess einführen kann.
2. Das Gericht erfüllt diese Hinweispflicht jedenfalls gegenüber einem nicht fachkundig vertretenen Beteiligten nicht, wenn es nur darauf hinweist, „alsbald ein Urteil nach billigem Ermessen gemäß § 94a FGO“ fällen zu wollen und eine Frist ohne weitere Erläuterung („Frist: 4 Wochen“) einräumt.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2016 II Seite 844 AO-StB 2016 S. 221 Nr. 8 BB 2016 S. 1749 Nr. 30 BB 2016 S. 1890 Nr. 32 BFH/NV 2016 S. 1390 Nr. 9 BFH/PR 2016 S. 328 Nr. 10 BStBl II 2016 S. 844 Nr. 19 DB 2016 S. 6 Nr. 29 DStR 2016 S. 12 Nr. 29 DStRE 2016 S. 1011 Nr. 16 GStB 2016 S. 33 Nr. 9 HFR 2016 S. 802 Nr. 9 NJW 2016 S. 10 Nr. 31 NWB-Eilnachricht Nr. 30/2016 S. 2246 StB 2016 S. 251 Nr. 9 Ubg 2016 S. 564 Nr. 9 NAAAF-78181