Aktiengesellschaft: Anspruch eines Genussscheininhabers auf Rechenschaftslegung; Auskunftsanspruch zu einzelnen Bilanzpositionen
Leitsatz
1. Ein Genussscheininhaber kann nach allgemeinen Grundsätzen Rechenschaftslegung verlangen, soweit er sie zur Plausibilisierung seines Anspruchs benötigt. Wenn der Genussscheininhaber einen Anspruch auf eine festgelegte Zinsleistung hat, die entfällt, soweit dadurch ein Bilanzverlust entstehen würde, besteht die Rechenschaftslegung in der Mitteilung des Jahresabschlusses.
2. Ein weitergehender Auskunftsanspruch zu einzelnen Bilanzpositionen kann bei dem begründeten Verdacht eines rechtsmissbräuchlichen oder eines gezielt den Interessen der Genussscheininhaber zuwider laufenden Verhaltens der Aktiengesellschaft bestehen. Die zulässige Ausübung von Gestaltungsspielräumen bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wie auch beim Gewinnverwendungsbeschluss hat der Genussscheininhaber grundsätzlich hinzunehmen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2016:140616UIIZR121.15.0
Fundstelle(n): Nr. 9/2016 S. 439 AG 2016 S. 718 Nr. 19 BB 2016 S. 1922 Nr. 33 BB 2016 S. 2063 Nr. 35 BB 2016 S. 2318 Nr. 39 DB 2016 S. 1865 Nr. 32 DB 2016 S. 6 Nr. 32 DStR 2016 S. 1941 Nr. 33 NJW 2016 S. 8 Nr. 35 NWB-Eilnachricht Nr. 43/2016 S. 3222 StuB-Bilanzreport Nr. 18/2016 S. 715 WM 2016 S. 1533 Nr. 32 ZIP 2016 S. 1529 Nr. 32 FAAAF-79536