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BGH Urteil v. - XI ZR 501/15

Gesetze: § 242 BGB, § 361a Abs 1 S 3 BGB vom , § 361a Abs 1 S 4 BGB vom , § 1 HTürGG vom , §§ 1ff HTürGG vom , § 5 Abs 2 HTürGG vom , § 4 Abs 1 S 1 VerbrKrG vom , § 9 Abs 2 VerbrKrG vom

Widerruf von Haustürgeschäften: Nichtbeginn der Widerrufsfrist vor Abgabe der Willenserklärung des Verbrauchers; Ordnungsgemäßheit der Belehrung über das Widerrufsrecht bei verbundenem Geschäft zwischen einem Beitritt zu einer Fondsgesellschaft und einem Darlehensvertrag; Erfordernis einer gesonderten Unterschrift; rechtsmissbräuchliche Ausübung und Verwirkung des Widerrufsrechts

Leitsatz

1. Der Zusatz, die Widerrufsfrist beginne nicht vor Abgabe der Willenserklärung des Verbrauchers, steht bei Haustürgeschäften nach § 1 HWiG in der bis zum geltenden Fassung, die von Gesetzes wegen schriftlich abzuschließen sind, in Einklang mit § 361a BGB (Fortführung und XI ZR 509/07, jeweils juris Rn. 18).

2. Bilden der Beitritt zu einer Fondsgesellschaft und ein Darlehensvertrag, der nach § 1 HWiG in der bis zum geltenden Fassung widerruflich ist, ein verbundenes Geschäft im Sinne des § 9 VerbrKrG in der bis zum geltenden Fassung, verstößt eine Belehrung des Inhalts, im Falle des Widerrufs des Darlehensvertrags komme auch der Beitritt zur Fondsgesellschaft als Kommanditist bzw. Treugeber über den Treuhandkommanditisten nicht wirksam zustande, nicht gegen das Deutlichkeitsgebot des § 361a Abs. 1 Satz 3 BGB in der bis zum geltenden Fassung (Fortführung , BGHZ 172, 157 Rn. 18, vom , XI ZR 317/06, WM 2008, 828 Rn. 15, vom , XI ZR 269/06, WM 2009, 65 Rn. 11 und vom , XI ZR 53/08, WM 2011, 261 Rn. 16).

3. Dem Erfordernis einer gesonderten Unterschrift im Sinne des § 361a Abs. 1 Satz 4 BGB in der bis zum geltenden Fassung ist nicht genügt, wenn sich die Unterschrift des Verbrauchers zugleich auf die Widerrufsbelehrung und eine Empfangsbestätigung bezieht (Fortführung , WM 2011, 23 Rn. 20, vom , XI ZR 242/08, juris Rn. 17 und vom , XI ZR 118/08, WM 2009, 350 Rn. 24 f., XI ZR 47/08, BKR 2009, 167 Rn. 23 f., XI ZR 508/07, juris Rn. 21 f., XI ZR 509/07, juris Rn. 21 f. sowie XI ZR 54/08, juris Rn. 23 f.).

4. Zur rechtsmissbräuchlichen Ausübung und zur Verwirkung des Widerrufsrechts bei beendeten Haustürgeschäften.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BGH:2016:120716UXIZR501.15.0

Fundstelle(n):
BB 2016 S. 1665 Nr. 29
BB 2016 S. 2241 Nr. 38
BB 2016 S. 2319 Nr. 39
DB 2016 S. 2475 Nr. 42
DB 2016 S. 6 Nr. 38
DStR 2016 S. 16 Nr. 39
NJW 2016 S. 3518 Nr. 48
NJW 2016 S. 9 Nr. 41
WM 2016 S. 1835 Nr. 38
ZIP 2016 S. 1819 Nr. 38
ZIP 2016 S. 53 Nr. 28
UAAAF-82158

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