Bauvertrag: Auslegung des in einem Bauvertrag vereinbarten Abtretungsverbots; Übergang der Werklohnforderung bei Verschmelzung trotz rechtsgeschäftlichen Abtretungsverbots; Kündigung wegen Zahlungsverzugs nach Vertragsaufhebung
Leitsatz
1. Das in einem Bauvertrag vereinbarte Abtretungsverbot nach § 399 2. Alt. BGB steht dem Übergang der dem Auftragnehmer gegen den Auftraggeber zustehenden Zahlungsansprüche auf die übernehmende Gesellschaft aufgrund der in § 20 Abs. 1 Nr. 1 UmwG angeordneten Gesamtrechtsnachfolge anlässlich einer Verschmelzung des Auftragnehmers auf die übernehmende Gesellschaft nicht entgegen.
2. Der Auftragnehmer ist auch nach Aufhebung des Vertrags gemäß § 648a Abs. 5 Satz 1 BGB aF i.V.m. § 643 BGB berechtigt, diesen zeitnah wegen Verzugs des Auftraggebers mit der Bezahlung von Abschlagsforderungen nach § 9 Nr. 1 Buchst b VOB/B zu kündigen, wenn die Kündigungsvoraussetzungen in dem Zeitpunkt vorlagen, in dem der Vertrag als aufgehoben galt (Fortführung von BGH, Versäumnisurteil vom , VII ZR 225/03, BauR 2005, 861 = NZBau 2005, 335).
Fundstelle(n): AG 2016 S. 859 Nr. 23 BB 2016 S. 3090 Nr. 51 DB 2016 S. 2902 Nr. 49 DB 2016 S. 6 Nr. 42 DNotZ 2017 S. 52 Nr. 1 DStR 2016 S. 12 Nr. 42 DStR 2016 S. 12 Nr. 47 NJW 2016 S. 8 Nr. 44 NJW 2017 S. 71 Nr. 1 NWB-Eilnachricht Nr. 48/2016 S. 3580 WM 2016 S. 2023 Nr. 42 ZIP 2016 S. 2015 Nr. 42 KAAAF-84072