Gesonderte Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags - Bindungswirkung der Feststellung an den Einkommensteuerbescheid nach § 10d Abs. 4 Satz 4 EStG i.d.F. des JStG 2010 - Voraussetzungen für den erstmaligen Erlass eines Verlustfeststellungsbescheids
Leitsatz
1. Ist der Einkommensteuerbescheid des Verlustentstehungsjahres bestandskräftig und berücksichtigt er keinen Verlust, ist der erstmalige Erlass eines Feststellungsbescheids über den verbleibenden Verlustvortrag nach § 10d Abs. 4 Satz 4 EStG i.d.F. des JStG 2010 nur zulässig, soweit eine Korrektur dieses Steuerbescheids nach den Vorschriften der Abgabenordnung hinsichtlich der bei der Ermittlung des Gesamtbetrags der Einkünfte nicht ausgeglichenen negativen Einkünfte möglich ist und diese der Steuerfestsetzung tatsächlich zu Grunde gelegt worden sind.
3. Eine Besteuerungsgrundlage ist der Steuerfestsetzung i.S. von § 10d Abs. 4 Satz 4 EStG nicht „zu Grunde gelegt worden”, soweit sie sich wegen § 351 Abs. 1 AO auf die Höhe der festgesetzten Steuer nicht ausgewirkt hat.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2016:U.120716.IXR31.15.0
Fundstelle(n): BStBl 2018 II Seite 699 AO-StB 2016 S. 342 Nr. 12 BFH/NV 2017 S. 100 Nr. 1 BFH/PR 2017 S. 44 Nr. 2 BStBl II 2018 S. 699 Nr. 17 DB 2016 S. 2763 Nr. 47 DB 2016 S. 6 Nr. 45 DStR 2016 S. 2646 Nr. 45 DStRE 2016 S. 1468 Nr. 23 EStB 2016 S. 448 Nr. 12 FR 2017 S. 150 Nr. 3 GStB 2017 S. 5 Nr. 2 HFR 2016 S. 1064 Nr. 12 KÖSDI 2016 S. 20079 Nr. 12 NWB-Eilnachricht Nr. 46/2016 S. 3434 StB 2016 S. 323 Nr. 11 Ubg 2016 S. 763 Nr. 12 JAAAF-85896