1. Auch strafbare Handlungen, die im Zusammenhang mit einer betrieblichen oder beruflichen Tätigkeit stehen, können Erwerbsaufwendungen begründen (Anschluss an das Senatsurteil vom VI R 35/96, BFHE 205, 56, BStBl II 2004, 641).
2. Die Annahme von Erwerbsaufwendungen setzt allerdings auch in diesen Fällen voraus, dass die —die Aufwendungen auslösenden— schuldhaften Handlungen noch im Rahmen der betrieblichen oder beruflichen Aufgabenerfüllung liegen und nicht auf privaten, den betrieblichen oder beruflichen Zusammenhang aufhebenden Umständen beruhen.
3. Eine erwerbsbezogene Veranlassung wird aufgehoben, wenn die strafbaren Handlungen mit der Erwerbstätigkeit des Steuerpflichtigen nur insoweit im Zusammenhang stehen, als diese eine Gelegenheit zu einer Straftat verschafft. Gleiches gilt, wenn der Arbeitnehmer seinen Arbeitgeber bewusst schädigen wollte oder sich oder einen Dritten durch die schädigende Handlung bereichert hat.
4. Der Umstand, dass der Senat die Revision zugelassen hat, steht dem Verfahren nach § 126a FGO nicht entgegen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2016:B.201016.VIR27.15.0
Fundstelle(n): BStBl 2018 II Seite 441 Nr. 2/2017 S. 102 AO-StB 2017 S. 39 Nr. 2 BB 2017 S. 22 Nr. 1 BFH/NV 2017 S. 223 Nr. 2 BFH/PR 2017 S. 71 Nr. 3 BStBl II 2018 S. 441 Nr. 11 DB 2016 S. 12 Nr. 51 DB 2016 S. 3014 Nr. 51 DStR 2016 S. 7 Nr. 51 DStRE 2017 S. 207 Nr. 4 EStB 2017 S. 9 Nr. 1 FR 2017 S. 284 Nr. 6 GStB 2017 S. 10 Nr. 3 HFR 2017 S. 130 Nr. 2 KSR direkt 2017 S. 6 Nr. 2 KÖSDI 2017 S. 20122 Nr. 1 NWB-Eilnachricht Nr. 52/2016 S. 3915 PStR 2017 S. 27 Nr. 2 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2017 S. 81 wistra 2017 S. 3 Nr. 2 KAAAF-89049