Berufsausbildung durch berufsbegleitendes Studium beim Kindergeld
Leitsatz
1. Ein Kind wird auch dann für einen Beruf ausgebildet, wenn es neben seiner Erwerbstätigkeit ein Studium ernsthaft und nachhaltig betreibt.
2. Das Tatbestandsmerkmal einer Berufsausbildung i.S. von § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a EStG enthält kein einschränkendes Erfordernis eines zeitlichen Mindestumfangs von Ausbildungsmaßnahmen. Die Grundsätze, die der BFH für die Anerkennung eines Sprachschulunterrichts im Rahmen eines Au-Pair-Aufenthalts als Berufsausbildung aufgestellt hat, finden im Hinblick auf eine im Inland absolvierte Schul- oder Universitätsausbildung keine Anwendung.
3. Mehraktige Ausbildungsmaßnahmen sind Teil einer einheitlichen Erstausbildung, wenn sie zeitlich und inhaltlich so aufeinander abgestimmt sind, dass die Ausbildung nach Erreichen des ersten Abschlusses fortgesetzt werden soll und das angestrebte Berufsziel erst über den weiterführenden Abschluss erreicht werden kann (Anschluss an , BFHE 246, 427, BStBl II 2015, 152, Rz 25 f., und vom XI R 1/14, BFH/NV 2015, 1378, Rz 27).
Fundstelle(n): BStBl 2017 II Seite 278 BFH/NV 2017 S. 208 Nr. 2 BFH/PR 2017 S. 82 Nr. 3 BStBl II 2017 S. 278 Nr. 6 DStR 2016 S. 9 Nr. 51 DStR 2017 S. 21 Nr. 1 DStRE 2017 S. 115 Nr. 2 DStZ 2017 S. 59 Nr. 3 DStZ 2017 S. 59 Nr. 3 FR 2017 S. 259 Nr. 5 FR 2017 S. 744 Nr. 15 HFR 2017 S. 145 Nr. 2 KÖSDI 2017 S. 20124 Nr. 1 NJW 2017 S. 910 Nr. 12 NWB-Eilnachricht Nr. 52/2016 S. 3914 StuB-Bilanzreport Nr. 10/2017 S. 403 BAAAF-89052