Abberufung eines Vorstandsmitglieds einer Aktiengesellschaft: Vertrauensentzug durch die Hauptversammlung; fehlende Begründung; Widerruf der Bestellung ohne Anhörung
Leitsatz
1. Der Beschluss der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft, einem Vorstandsmitglied das Vertrauen zu entziehen, ist nicht schon dann offenbar unsachlich oder willkürlich, wenn sich die Gründe für den Vertrauensentzug als nicht zutreffend erweisen.
2. Der Hauptversammlungsbeschluss, mit dem einem Vorstandsmitglied das Vertrauen entzogen wird, muss nicht begründet werden.
3. Die Anhörung des Vorstandsmitglieds ist grundsätzlich keine Wirksamkeitsvoraussetzung für den Widerruf der Bestellung.
Tatbestand
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2016:151116UIIZR217.15.0
Fundstelle(n): AG 2017 S. 239 Nr. 7 BB 2017 S. 267 Nr. 6 DB 2017 S. 234 Nr. 5 DStR 2017 S. 555 Nr. 10 NJW 2017 S. 8 Nr. 8 NJW-RR 2017 S. 490 Nr. 8 WM 2017 S. 298 Nr. 6 ZIP 2017 S. 278 Nr. 6 ZIP 2017 S. 9 Nr. 5 GAAAG-36078