Zufluss von Zinsen aus einem Lebensversicherungsvertrag nach Änderung des Vertrages mit Festlegung eines späteren Fälligkeitszeitpunkts
Leitsatz
1. Wird ein Lebensversicherungsvertrag vor Ablauf der Versicherungslaufzeit durch Änderung von Laufzeit, Versicherungssumme, Versicherungsprämie und Prämienzahlungsdauer geändert, ohne dass eine solche Vertragsänderung von vornherein vertraglich vereinbart war oder einem Vertragspartner bereits im ursprünglichen Vertrag eine Option auf eine Änderung der Vertragsbestandteile eingeräumt worden ist, liegt hinsichtlich der Änderungen in ertragsteuerlicher Hinsicht ein neuer Vertrag vor (Anschluss an , BFHE 210, 326, BStBl II 2006, 53, m.w.N.).
2. Erfolgt die Änderung des Vertrages vor Fälligkeit der vertragsgemäß geschuldeten Versicherungsleistung unter (neuer) Vereinbarung eines späteren einheitlichen Fälligkeitszeitpunkts für die dem Steuerpflichtigen als Versicherungsnehmer zustehenden Zinsen (auch hinsichtlich des Zeitraums vor Änderung des Vertrages), entsteht die Zahlungspflicht des Versicherungsunternehmens erst zu diesem Zeitpunkt; erst mit dem dann veranlassten tatsächlichen Eingang der Zahlungen fließen die Zinsen dem Steuerpflichtigen nach Maßgabe des § 11 EStG zu.
Fundstelle(n): BStBl 2017 II Seite 626 BB 2017 S. 725 Nr. 13 BFH/NV 2017 S. 646 Nr. 5 BFH/PR 2017 S. 181 Nr. 6 BStBl II 2017 S. 626 Nr. 13 DB 2017 S. 1882 Nr. 33 DB 2017 S. 6 Nr. 12 DStR 2017 S. 649 Nr. 12 DStRE 2017 S. 506 Nr. 8 DStZ 2017 S. 303 Nr. 9 EStB 2017 S. 183 Nr. 5 ErbStB 2017 S. 174 Nr. 6 FR 2018 S. 1105 Nr. 23 GStB 2017 S. 21 Nr. 6 HFR 2017 S. 493 Nr. 6 KÖSDI 2017 S. 20236 Nr. 4 NJW 2017 S. 1262 Nr. 17 NWB-Eilnachricht Nr. 14/2017 S. 987 StB 2017 S. 122 Nr. 5 StB 2017 S. 84 Nr. 4 StuB-Bilanzreport Nr. 8/2017 S. 326 CAAAG-40815