Haftung des Treuhandkommanditisten: Pflicht zur Aufklärung des Kapitalanlegers über regelwidrige Auffälligkeiten der Anlage; Überprüfung des Anlageprospekts im Rahmen einer Plausibilitätskontrolle
Leitsatz
1. Ein Treuhandkommanditist ist verpflichtet, die Anleger über alle wesentlichen Punkte, insbesondere regelwidrige Auffälligkeiten der Anlage, aufzuklären, die ihm bekannt sind oder bei gehöriger Prüfung bekannt sein müssen und die für die von den Anlegern zu übernehmenden mittelbaren Beteiligungen von Bedeutung sind (Bestätigung der , NJW-RR 2007, 406; vom , III ZR 59/07, NJW-RR 2008, 1129; vom , III ZR 231/07, NJW-RR 2009, 329; vom , III ZR 90/08, NJW-RR 2009, 613; vom , III ZR 323/07, BeckRS 2009, 22724; vom , III ZR 318/08, WM 2010, 1017; vom , III ZR 321/08, WM 2010, 1537 und vom , III ZR 404/12, WM 2014, 118).
2. Von einem Treuhandkommanditisten kann jedenfalls erwartet werden, dass er den bei den Beitrittsverhandlungen verwendeten Prospekt im Rahmen einer Plausibilitätskontrolle dahin überprüft, ob dieser ein in sich schlüssiges Gesamtbild über das Beteiligungsobjekt gibt und ob die darin enthaltenen Informationen, soweit er dies mit zumutbarem Aufwand zu überprüfen in der Lage ist, sachlich richtig und vollständig sind.
Fundstelle(n): BB 2017 S. 1104 Nr. 20 DB 2017 S. 837 Nr. 15 DStR 2017 S. 17 Nr. 15 NJW 2017 S. 8 Nr. 17 NJW-RR 2017 S. 750 Nr. 12 WM 2017 S. 708 Nr. 15 ZIP 2017 S. 715 Nr. 15 MAAAG-42034